Pressemitteilung zur Demo am 30.3.19

1000 Menschen bei Demonstration gegen faschistische Aktivitäten in Göttingen

Am Samstag, dem 30.03.2019, protestierten 1000 Menschen in der Göttinger Innenstadt gegen die faschistischen Aktivitäten und Angriffe der letzten Wochen und Monate.

Mit der Demonstration, die vom Gänseliesel durch die Innenstadt bis zum Zentralcampus der Universität Göttingen zog, setzten über 1000 Einwohner*innen der Stadt bunt und entschlossen ein Zeichen gegen die Versuche einer kleinen Gruppe von rechten SchlägerInnen, sich in der Stadt einzunisten und breit zu machen. Die Demonstration wurde von Passant*innen interessiert aufgenommen. Viele solidarisierten sich spontan mit dem Anliegen der Kundgebung.

„Die Göttinger*innen haben heute eindeutig gezeigt, was sie von rechter Propaganda und von FaschistInnen halten, nämlich gar nichts!“ sagte Lena Rademacher, Sprecherin der Basisdemokratischen Linken, dazu. „Weder faschistische Hetze noch Schlägertrupps haben in unserer Stadt irgendwas verloren! Wir lehnen ihre Hetze und ihre Gewalt ganz klar ab!“
Seit Ende letzten Jahres war es in Göttingen immer wieder zu nächtlichen Übergriffen gekommen, beginnend mit rechten Schmierereien, die aber schnell zu gezielten Übergriffen auf verschiedene Kneipen und ihre Besucher*innen eskalierten. Diese fanden dann im Februar diesen Jahres ihren Höhepunkt, als zwei Menschen aus einer Bar gezerrt und krankenhausreif geprügelt wurden.

Verantwortlich dafür ist eine Gruppe, die sich aus Mitgliedern der Identitären Bewegung und der Jungen Alternative zusammensetzt, welche sich aber zunehmend der extrem rechten Kameradschaftsszene zuwenden. Sie sind nicht nur lokal aktiv, sondern arbeiten auch mit anderen rechten Strukturen aus der Umgebung zusammen. Daher waren nicht nur aus Göttingen selbst Menschen auf der Straße, auch aus Einbeck meldeten sich Antifaschist*innen mit einem Redebeitrag zu Wort, der deutlich macht, wie wichtig es ist, bei allen Problemen in der eigenen Stadt das Umland nicht zu vergessen.

„Wir freuen uns auch sehr, dass wir den betroffenen Kneipen die Möglichkeit geben konnten, sich noch einmal öffentlich zu äußern und Stellung zu beziehen. Nazis haben in Göttingen nichts verloren, weder in unseren Kneipen, noch in der restlichen Stadt!“ erklärte Lena Rademacher dazu und ergänzte: „Nazis handeln selten alleine, die Strukturen sind untereinander vernetzt und unterstützen sich. Wenn auf der ganzen Welt nationalistische und rassistische Kräfte erstarken, dann zeigt sich das auch in der eigenen Stadt und im eigenen Umfeld. Wer dem etwas entgegensetzen möchte, wer zeigen will, dass rechte Hetze nirgendwo einen Platz hat, darf nicht an der eigenen Stadtgrenze halt machen. Was wir heute in Göttingen gezeigt haben, gilt überall: Kein Platz für Nazis!“