Woller­shausen: Proteste gegen Iso­la­tion und Ein­schüchterung

Am Fre­itag, 16.12., demon­stri­erten ins­ge­samt 60 Unterstützer*innen und Geflüchtete in dem Dorf Woller­shausen im Land­kreis Göt­tin­gen für men­schen­würdige Lebens­be­din­gun­gen. Sie kri­tisierten die isolierende Unter­bringung in einer Masse­nun­terkunft, den unzure­ichen­den Zugang zu Deutschkursen sowie die Abgeschieden­heit und das Fehlen bezahlbarer Trans­port­mit­tel. Deut­lich wurde, dass sie sich durch Igno­ranz und Ein­schüchterung nicht mund­tot machen lassen.

Im Rah­men der Kundge­bung ergrif­fen die Geflüchteten die Gele­gen­heit am Mikro­fon zu Wort zu kom­men und ihre Sit­u­a­tion zu schildern. Kern­punkte ihrer Forderun­gen sind der Wun­sch nach Teil­habe und einem “ganz nor­malen Leben”, sowie eine Zukunft für sich und ihre Kinder in Deutsch­land. Sie wandten sich gegen den Ter­ror von Abschiebun­gen, Sozialkürzun­gen und Diskri­m­inierung bei Behör­dengän­gen.

Bere­its am 4.11.2016 hatte es Proteste von Geflüchteten in Woller­shausen gegeben. Um ihre Anliegen erneut in den Fokus zu rücken und ihnen zu sig­nal­isieren dass sie in ihrem Kampf nicht alleine ste­hen, war dieses Mal ein Bus von Unterstützer*innen aus Göt­tin­gen angereist. “Wer ver­sucht, einzelne einzuschüchtern, legt sich mit uns allen an! Wir set­zen uns gemein­sam für die Ver­wirk­lichung der erhobe­nen Forderun­gen ein.” so eine Sprecherin der Basis­demokratis­chen Linken.

Die Forderun­gen der Geflüchteten in Wollershausen:

  • Wir wollen richtige Inte­gra­tion statt Isolierung.
  • Wir wollen gut struk­turi­erte Deutschkurse für die unter­schiedlichen Niveaus. Das würde uns mehr Moti­va­tion und Hoff­nung auf eine Zukunft in Deutsch­land geben.
  • Wir wün­schen uns Förderung für Fahrten nach Göt­tin­gen für diejeni­gen, die dort Deutschkurse besuchen oder dies in Zukunft machen wollen.
  • Wir fordern Inter­net­zu­gang, um an Infor­ma­tio­nen zu kom­men und Kom­mu­nika­tion­s­möglichkeiten zu haben, sowie Fernse­hen mit unter­schiedlichen Kanälen zum Zeitvertreib.
  • Wir wün­schen uns mehr Kon­takt zur deutschen Bevölkerung, statt einer Isolierung der Asylbewerber.
  • Wir wollen, dass man uns zuhört anstatt uns einzuschüchtern!