Kundge­bung der Ini­tia­tive Lehrbeauftragter

Liebe Kom­mili­tonin­nen und Kom­mili­to­nen,

wie ihr bes­timmt sel­ber wisst, bietet die ZESS eine Vielzahl an Kurse an: Von Fremd­sprachen über soge­nan­nte Soft-​Skills bis hin zu prak­tis­chen Pro­jek­ten. Die Uni stellt die Men­schen, die dort die Lehre geben durch Lehraufträge ein. Dies ist auch der Fall für viele Ver­anstal­tun­gen in ver­schiedene Fakultäten – meis­tens in der Phil­Fak und beim Lek­torat für Deutsch als Fremd­sprache. Lehraufträge unter­schei­den sich in vie­len Bere­ichen zu typ­is­chen Beschäf­ti­gungsver­hält­nis­sen. Die Lehraufträge müssen jedes Semes­ter ver­längert wer­den, damit die Lehrbeauf­tragten ihren Job behal­ten. Das führt zu ökonomis­chen Unsicher­heiten bei den Betrof­fe­nen. Des Weit­eren ist in den Lehraufträ­gen geregelt, dass nur die Zeit, die unter­richtet wird bezahlt wird. Der Großteil der Arbeit wird allerd­ings auf das Vor– und Nach­bere­iten der Lehre, das Konzip­ieren und Kor­rigieren von Klausuren, sowie für Organ­isatorisches ver­wen­det. Wenn die ganze Arbeit auf den erhal­te­nen Lohn umgelegt wer­den würde, entspräche der Stun­den­lohn nicht ein­mal Min­dest­lohn! Zudem kommt, dass die Uni keine Sozialver­sicherungs­beiträge übernimmt.

Auf­grund dieser sehr prekären Sit­u­a­tion haben sich die Lehrbeauf­tragten seit über einem Jahr in der Lehrbeauftragten-​Initiative organ­isiert. Wir sol­i­darisieren uns mit diesem Arbeit­skampf, da viele Missstände, die bei der Lehrbeauftragten-​Initiative the­ma­tisiert wer­den die Studieren­den­schaft auch direkt oder indi­rekt betreffen.

Studierende ste­hen genau wie die Lehrbeauf­tragten unter dem von der Uni aus­geübten Leis­tungs­druck. Das spiegelt sich nicht nur durch Langzeit­stu­di­enge­bühren wider, son­dern auch in der Ver­schu­lung der Uni­ver­sität. Dazu gehört auch, dass Lehrbeauf­tragte – obwohl sie keine Lust darauf haben — unsere Anwe­sen­heit und Pünk­tlichkeit inner­halb der Kurse prüfen und ggf. sank­tion­ieren müssen. Wir finden, dass das zu einem unan­genehmen Lern­klima führt und set­zen uns gegen diesen Leis­tungszwang ein. Beispiel­sweise haben wir schon zusam­men erkämpft, dass Studis bei krankheits­be­d­ingtem Fehlen nicht mehr die Art ihrer Krankheit angeben müssen, was die neue Regelung bei der ZESS im vorigen Semes­ter war.

Es liegt also auch in unser Ver­ant­wor­tung und in unserem Inter­esse gegen die schlechten Arbeits– und Lernbe­din­gun­gen, sowie gegen die Ver­schu­lung der Uni zu kämpfen. Dafür lohnt es sich am 24. Mai auf die Straße zu gehen. Die Kundge­bung wird von der Lehrbeauftragten-​Initiative organ­isiert und startet um 10 Uhr am Wil­helm­splatz. Dort wird eine Peti­tion mit deren Forderun­gen ans Uniprä­sid­ium übergeben. Lasst uns diese Kämpfe gemein­samen führen und den Kon­flikt zwis­chen uns allen und der Uni auf die Straße tragen!

Es sol­i­darisieren sich:
Anar­chosyn­dikalis­tis­che Jugend Göt­tin­gen
AStA
Grüne Jugend
Basis­demokratis­che Linke
FAU Ini­tia­tive
Antifa Jugend
Basis­gruppe Medi­zin
Femko