Was tun gegen rechte Übergriffe auf Refugees?

Einladung zum offenen Planungstreffen am 14. Oktober um 18 Uhr bei Arbeit und Leben

Liebe Freundinnen und Freunde, werte Antifaschist/-innen

in letzter Zeit überschlagen sich die Ereignisse: Die „Nein zum Heim“-Initiativen schießen förmlich aus dem Boden, der braune Mob versammelt sich vielerorts vor Geflüchtetenunterkünften und es finden nächtliche Brandanschläge auf von Refugees bewohnte Wohnhäuser statt. Auch die unmittelbare Umgebung Göttingens bleibt von diesen menschenverachtenden Ausschreitungen nicht verschont:

In Adelebsen wurden vor einer Unterkunft Nazi-Parolen gerufen, in Witzenhausen wurden Geflüchtete auf einem Stadtfest von mutmaßlichen Neonazis angegriffen. In Salzhemmendorf wurde ein Brandanschlag auf eine Familie verübt. In der letzten Woche brannte auch in Bischhagen – nur wenige Minuten von Göttingen entfernt – eine geplante Flüchtlingsunterkunft. Es lässt sich ganz klar beobachten: Nazis und rechts gesinnte Bürger*innen treten immer aggressiver auf. Daher ist zu befürchten, dass sich Anschläge dieser Art in nächster Zeit häufen werden.

Zeitgleich sehen wir alle möglichen Willkommens-Initiativen, die Geflüchtete so gut es geht unterstützen möchten. Diese Aktionsweise ist richtig und wichtig! Jedoch bedarf es in unseren Augen nicht nur einer solidarischen Praxis gegenüber Refugees, sondern auch einer konsequente Antwort gegen Übergriffe durch Nazis oder sogenannte „besorgte Bürger*innen“. Wir sehen so viel Potential und Engagement wenn es um den Support von Geflüchteten geht und ebendieses Engagement muss genutzt werden, um sich gegen Rassist*innen, Faschist*innen und Rechtspopulist*innen zu stellen. Bis sie endlich begreifen: Hier gibt es keinen Platz für rechtes Gedankengut und Gewalt! Ihr Handeln darf nicht ohne Konsequenzen bleiben. Wir wollen jederzeit ein starkes Zeichen gegen rechte Übergriffe setzten und nicht weiterhin hilflos zusehen, sondern unter gegeben Umständen planvoll und gemeinsam agieren.

Deswegen laden wir am 14. Oktober um 18 Uhr bei Arbeit und Leben in der 1. Etage (Lange Geismarstraße 72 – 73) zu einer Planungstreffen ein, um ein gemeinsames Konzept im Falle von Übergriffen auszuarbeiten. Unser Ziel ist es hierbei unsere Kapazitäten zu bündeln und eine entschlossene und handlungsfähige Infrastruktur gegen neonazistische und rassistische Übergriffe in unserer Umgebung aufzubauen.

Hierzu haben wir bereits eine vorläufige Tagesordnung formuliert:

1) Willkommen

2) Welche Region fällt in unseren Verantwortungsbereich?

3) Was tun im Falle von

a. Einzelangriffe auf Flüchtlingsunterkünfte und Geflüchtete

b. rassistischer Mobilisierung

4) Kontakte in die Umgebung und Infrastruktur _Aufbau von Netzwerken

5) Ergänzungen und weitere Ideen

Zusammenstehen gegen Rechts! Wir freuen uns auf euer Erscheinen!