“Ostdeutschland kämpft”: Neonazis, Hooligans und rechte Rocker zu Kampfsportevent bei Leipzig erwartet

Alexander Faust, Inhaber von "Black Rainbow Security" und Mitinhaber von "A.F.S. Agentur für Sicherheit GmbH", trägt den Kranz der "Vereinigten Türsteher Ostdeutschland" bei der Beerdigung des "HooNaRa"-Gründers Thomas Haller am 18. März 2019 in Chemnitz. Foto: Tim Mönch.

Am 5. Februar 2023 soll in der “SAX Clubzone Dölzig”, einer Discothek in Schkeuditz bei Leipzig, die Kampfsportveranstaltung „Ostdeutschland kämpft“ stattfinden. Anlass ist die Gründung von “Black Rainbow Security” vor dreißig Jahren. Gleichnamige Events fanden bereits zum zwanzigsten und fünfundzwanzigsten Jubiläum statt, beide ebenfalls im “SAX Dölzig”. Und wie schon am 20. Januar 2013 und am 4. Februar 2018 werden auch dieses Mal zahlreiche Neonazis, Hools und Personen aus dem Umfeld der organisierten Kriminalität im Ring stehen und im Publikum sitzen.

So prangt in der Mitte des Veranstaltungsplakats der gewalttätige Neonazi Martin Krause. Er trat bereits 2013 und 2018 bei “Ostdeutschland kämpft” an. Krause nahm am 11. Januar 2016 am Neonaziüberfall auf Connewitz teil. Er fiel auch beim “Querdenken”-Aufmarsch am 7. November 2020 auf, als er zusammen mit einer Gruppe Neonazis, die teils mit Messern und Schlagringen bewaffnet war, AntifaschistInnen angegriffen hatte. Zu Krauses faschistischem Treiben in seiner Heimatstadt Glauchau schrieb das Antifaschistische Infoblatt (AIB) im Jahr 2016 im Artikel Das Netzwerk des NSU zwischen Chemnitz und Zwickau:

“Während der NSU aus Zwickau seine Morde plante, entwickelte sich die Szene im Umland stetig weiter. Im 20 Kilometer von Zwickau entfernten Glauchau — die Stadt in der das Trio seine Fahrräder reparieren ließ — gründete sich um 2001 die Kameradschaft „Glauchauer Jungs“, die bis 2006 existierte. Die rund 15 Personen umfassende Gruppe wird oft in den Fanzines der Zeit erwähnt, was auf ihr musikalisches Aushängeschild zurückzuführen ist, die Band „Sperrfeuer“. Deren Gitarrist Martin Krause war 2002 einer der Haupttäter im sogenannten „Gründelpark-Überfall“. Mit den Worten: „Wenn deutsche Jungen angemacht werden, kommen deutsche Jungen, um zu helfen“ prügelten er und vier weitere Mitglieder der „Glauchauer Jungs“ auf zwei Männer ein, von denen sie annahmen, dass sie kurz zuvor Kinder im Park angriffen hätten. Das Resultat des Überfalls waren lebensgefährliche Verletzungen.”

Die tätowierten gekreuzten Hämmer auf seinem Bauch weisen Martin Krause als Mitglied der Neonazi-Bruderschaft “Hammerskins” aus. Krause bekennt sich auch zur Hooligan-Gruppe HooNaRa (“Hooligans Nazis Rassisten”), die Anfang der 1990er Jahre von dem mittlerweile verstorbenen Chemnitzer Security-Unternehmer Thomas Haller gegründet wurde. Einem “HooNaRa”-Mitglied wurde im Jahr 2000 eine Beteiligung am Mord an Patrick Thürmer nachgewiesen. Thürmer wurde am 2. Oktober 1999 in Oberlungwitz bei Chemnitz ermordet, nachdem ein Dutzend Neonazi-Skinheads und rechte Türsteher aus dem Umfeld einer Diskothek sich nachts zusammengefunden hatten, um Jagd auf Punks zu machen. Martin Krause – Spitzname “Bouncer” – arbeitet selbst als Türsteher für “Black Rainbow Security”.

Bild: Plakat für “Ostdeutschland kämpft” am 5. Februar 2023 im “SAX Dölzig”

Weiterhin für “Ostdeutschland kämpft” angekündigt ist Brian Engelmann. Auch Engelmann arbeitete für die “Black Rainbow Security”, und ebenso wie Krause beteiligte er sich am 11. Januar 2016 am Neonazi-Überfall auf den Leipziger Stadtteil Connewitz. Später ließ der angehende Jurist sich im Umfeld der extrem rechten “Identitären Bewegung” blicken und nahm etwa an einer Kundgebung des Ablegers “Kontrakultur Halle” am 11. Juli 2017 teil. Brian Engelmanns Hakenkreuztattoos sind auf dem “Ostdeutschland-kämpft”-Plakat entweder verdeckt oder wegretuschiert worden.

Links unten auf dem Veranstaltungsplakat ist Oskar Faust zu erkennen, der Sohn des langjährigen “Black-Rainbow”-Mitinhabers Alexander Faust. Oskar Faust ist in der Leipziger Neonaziszene gut vernetzt und trat im Jahr 2020 als Gesicht einer Gruppe namens “Deutsch Patriotische Gemeinschaft Leipzig” auf, die sich mit einem schwarz-weiß-roten Logo schmückte.

Ebenfalls auf dem Plakat abgebildet ist Dennis Rohner aus dem Raum Chemnitz. Auf seinem Bauch sind in Frakturschrift die Worte “Glaube Wille Tat” zu erkennen – und zwar als exakte Kopie des Logos des neonazistischen Musikhandels “Glaube-Wille-Tat-Produktionen” aus Mecklenburg-Vorpommern. Rohner trainiert im “Boxclub Chemnitz 94”, in dem auch Martin Krause aktiv war oder ist.

Nicht zuletzt zeigt das Plakat Lucas Rühlemann. Auch er hat anscheinend keine Berührungsängste zu Neonazis. Rühlemann nahm etwa im Jahr 2020 zusammen mit dem Connewitz-Angreifer Jonas Fichtler, der ebenfalls für “Black Rainbow Security” arbeitet, und dem “Imperium-Fight-Team”-Mitglied Sebastian Berger am “Holzlandlauf” teil, einer Sportveranstaltung in Thüringen.

“Vereinigte Türsteher Ostdeutschland”

Vor einigen Jahren hat “Black Rainbow Security” den informellen Verband “Vereinigte Türsteher Ostdeutschland” mit ins Leben gerufen. Neben “Black Rainbow” gehören überwiegend Sicherheitsunternehmer aus dem Raum Südwestsachsen um die Städte Chemnitz, Glauchau und Zwickau dazu. Zufall oder nicht: in der selben Region gab bzw. gibt es weitere “SAX”-Discotheken – in Chemnitz, Stollberg und Rodewisch –, und auch die Hooligangruppe “HooNaRa” (“Hooligans Nazis Rassisten”), zu der Martin Krause sich bekennt, kommt aus jener Gegend.

Zu den “Vereinigten Türstehern Ostdeutschland” gehört auch die Firma “Incognito Security” aus Quedlinburg, die in den Jahren 2012 bis 2014 drei Nazikonzerte in Nienhagen (Harz) absicherte. Das Antifaschistische Infoblatt schreibt dazu: “Die Verbindung der ‚Incognito Security‘ zur BRS [Black Rainbow Security] wird nicht nur anhand des informellen Zusammenschlusses der VTO [Vereinigte Türsteher Ostdeutschland] deutlich. Mindestens bis 2017 übernahmen beide Firmen gemeinsam Großaufträge wie z.B im Juni 2017, wo sie beide für die Sicherheit auf dem nicht-rechten Volksfest ‚Thüringentag‘ in Apolda zuständig waren. “

Bei der Beerdigung des “HooNaRa”-Gründers Thomas Haller am 18. März 2019 trug Alexander Faust einen Kranz der “Vereinigten Türsteher Ostdeutschland” mit der Aufschrift “Legenden sterben nie”. Wenig später wurde der Verband bei “Exif Recherche” im Artikel «Tiwaz 2019: Neonazis & Hooligans trainieren für Strassenkampf & “Tag X” erwähnt, wo es heißt:

“Am Einlass stand in dieser Funktion u. a. Toni Neukamm aus Glauchau bei Zwickau. Er gehört seit Jahren der lokalen, gewalttätigen Neonazi-Szene an. Schon sein Bruder gehörte zur Kameradschaft «Glauchauer Jungs», die beste Kontakte zur rechten Hooligangruppe «HooNaRa» pflegte. Ähnlich wie Tim Kühn ist Toni Neukamm im Sicherheitsgewerbe tätig, wo beide im rechten Security-Verband «Vereinigte Türsteher Ostdeutschland» organisiert sind. Neukamm gibt zudem Kraftsport-Kurse im Glauchauer «DC Gym», welches offensichtlich von dem Neonazi und Türsteher Christopher Brodhun betrieben wird.”

Wer steht hinter “Black Rainbow Security” und “Ostdeutschland kämpft”?

An wen die Einnahmen von “Ostdeutschland kämpft” in diesem Jahr fließen, ist nicht erkennbar, denn die Firma “P.E.A.S. Promotion Entertainment and Security GmbH“, die zuletzt hinter “Black Rainbow Security” stand und die Veranstaltung am 5. Februar 2023 bewirbt, wurde bereits 2019 aufgelöst.

“Black Rainbow Security” begann als GbR von Andre Kolatka und Alexander Faust. Ungefähr im Jahr 2003 überführten sie das Unternehmen in die “Black Rainbow Security GmbH“. Ende 2008 wurde die Gesellschaft nach Berlin verlegt und erhielt neue Gesellschafter und Geschäftsführer – ein üblicher Weg, um eine nicht mehr benötigte GmbH zu recyclen. Im selben Jahr übernahmen Alexander Faust und Marcus S. die Gesellschaftsanteile der 2007 gegründeten “P.E.A.S. GmbH”. Faust blieb bis zur Auflösung 2019 (Mit-)Gesellschafter, zwischenzeitlich hielten auch Thomas Pürthner und Christian S. Anteile.

Im Jahr 2009 bezog die “P.E.A.S. GmbH” Räume in der Grassistraße 12 in Leipzig. Zwischen 2011 und 2016 wurde auf der Firmenwebseite neben Faust, Kolatka und den Geschäftsführern Christian T. und Christian S. auch Thomas Baumann als Ansprechpartner genannt. Die Webseite black-rainbow-security.de wurde 2016 abgeschaltet. Schon seit 2012 war das Unternehmen verstärkt unter dem seriöser klingenden Firmennamen “P.E.A.S. GmbH” aufgetreten. Als “Black Rainbow Security” hatte es aber noch 2014 und 2015 die rechten “Imperium Fighting Championships” gesponsort.

Der ab 2014 amtierende Geschäftsführer Christian S. gründete im Jahr 2015 eine eigene Firma namens “A.F.S. Agentur für Sicherheit GmbH”. Auch hier stiegen ein Jahr später Alexander Faust und Andre Kolatka als Mitgesellschafter ein, im Jahr 2017 zudem Thomas Pürthner. Heute sind Christian S. und Alexander Faust Gesellschafter – also Eigentümer und Entscheider – der Firma. Die Firma saß bis 2022 an der selben Adresse wie die “P.E.A.S. GmbH”.

Bereits im Jahr 2012 gründeten Thomas Baumann und Mario R. die “BR Events UG”, später “BR Events GmbH“. “BR” könnte für die Nachnamen von Baumann und R. stehen – oder für “Black Rainbow”. Auch hier änderten sich die Machtverhältnisse: Im Jahr 2021 übertrug Baumann den Großteil der Gesellschaftsanteile an Thomas Pürthner und an Sylvana Faust, die Ehefrau von Alexander Faust. Auch “BR Events” saß von Beginn an in der Grassistraße 12. Im Jahr 2019 verlegte sie ihren Sitz in die “Red Bull Arena” am Sportforum, wo die Firma für Einlass und Veranstaltungssicherheit zuständig ist. “BR Events” und Baumann stehen allerdings bis heute am Briefkasten der Grassistraße 12.

Links im Bild: Thomas Baumann (“BR Events GmbH”) mit Gürteltasche und gewaltverherrlichendem T-Shirt der Nazimarke “Thor Steinar” auf einer Firmenfeier der “Black Rainbow Security” im Jahr 2014
Bild: Linkes Bild: Alexander Faust und Oskar Faust beim Arbeiten für “BR Events” in der “Red Bull Arena” im Jahr 2022. Rechtes Bild: Oskar Faust als Gesicht einer “Deutschen Patriotischen Gemeinschaft” im Jahr 2020.

Und sowohl Alexander Faust als auch sein Sohn Oskar Faust sind für “BR Events” im Einsatz. Neben ihnen und den oben genannten Martin Krause und Brian Engelmann wurden in den vergangenen Jahren zahlreiche weitere Neonazis und rechtsoffene Kampfsportler in Firmenkleidung der “Black Rainbow Security” gesehen. Darunter Robert Böttger aus Borna, Benjamin Brinsa, Konrad Dyrschka, Jonas Fichtler, Marcus Kottke, Thomas Kuhbach und Hassan al-Memar (alias Hassenen Al-Memar). Außerdem Markus Wilms, ein Rädelsführer der neonazistischen Terrororganisation Oldschool Society. Im Fall von Wilms, den eine schnelle Internetsuche als gewalttätigen Neonazi enttarnt hätte, schob “Black Rainbow” die Verantwortung auf angebliche Subunternehmer.

Nicht zuletzt standen auch Christian Pohle und Ringo Stoiber für “Black Rainbow” an der Tür. Deren Firma “CuR GbR” betrieb zur gleichen Zeit das Bekleidungsgeschäft “Fighting Catwalk” in Leipzig, in dem fast ausschließlich die Neonazimarke “Thor Steinar” verkauft wurde. Mit der Vorliebe für diese Kleidungsmarke sind sie nicht allein. In Thor-Steinar-Kleidung zeigt sich auch Thomas Baumann, der Geschäftsführer der “BR Events GmbH”. Und auch Alexander Faust, die zentrale Figur von “Black Rainbow” und “BR Events”, hat bei “Thor Steinar” bestellt – sein Name und seine Privatadresse finden sich in der 2008 gehackten Kundendatenbank des “Thor-Steinar”-Onlineshops.

Kampfsport trifft Rotlichtmilieu

Alexander Faust war es auch, der im Jahr 2007 beim Berliner “Nomads”-Chapter der “Hells Angels” angeheuert haben soll – und somit vor den Auseinandersetzungen zwischen Leipziger Türstehern und einer migrantischen Gruppe im Jahr 2008, die als “Discokrieg” Schlagzeilen machten. So schreibt es das Antifaschistische Infoblatt, deren Artikel “Verschobene Selbstwahrnehmung bei (rechten) Security Firmen?” einen lesenswerten Rückblick und eine Einordnung der Ereignisse bietet.

Dementsprechend waren es auch Berliner Hells Angels, die Ende September 2008 mit bis zu 100 Personen in der Gottschedstraße in Leipzigs Innenstadt eine Art Kontrollzone einrichteten und damit ihre Vorherrschaft demonstrierten. Die “Hells Angels” sind international aktiv, ihrer Mitglieder fallen oft durch eine Nähe zur organisierten Kriminalität auf, beispielsweise durch Schutzgelderpressung und Drogenhandel, insbesondere jedoch durch die Ausbeutung von Menschen etwa im Rotlichtmilieu, aber auch eigener Anwärter und Angestellte, und durch entsprechende Machtkämpfe.

Und sie sind auch bei “Black Rainbow” willkommen. Fotos von Firmenfeiern der letzten Jahre zeigen etwa André Sommer, den Präsidenten der Berliner “Hells Angels MC Nomads”, Arm in Arm mit Alexander Faust. Oder den im Jahr 2015 verstorbenen Peter Kairies alias “Baumi”, ein langjähriges Führungsmitglied der Leipziger “Red Devils”, des größten Supporter-Clubs der “Hells Angels”. Auch der Sicherheitsunternehmer Frank Böwe aus Thüringen, mittlerweile in der AfD aktiv und angeblich nicht mehr bei den “Hells Angels”, war mehrfach zu Gast. Als im Herbst 2022 der Berliner Hells Angel Wito Meinhardt verstarb, lud Alexander Faust über soziale Medien nachdrücklich zur Trauerfeier im Berliner “Hells-Angels”-Clubhaus ein – auch im Namen von “Black Rainbow Security”.

Auch zwei der Kampfsportclubs aus dem “Black-Rainbow”-Milieu stehen den “Hells Angels” ungewöhnlich nah. Das “Sin City Boxgym” des Neonazis Maik Kurzweil, bis Sommer 2022 noch in der Neonazi-Immobilie Kamenzer Straße 12 beheimatet, sitzt nun in der Dessauer Straße 8a, 04129 Leipzig – im ehemaligen Clubhaus der Leipziger “Hells Angels”. Dort trainiert u.a. Oskar Faust.

Gleich nebenan, in die Dessauer Straße 6, ist vor Kurzem das “Siam Gym” eingezogen. Trainer Mike Jäpel geb. Sbrzesny hatte sich am 11. Januar 2016 am Neonaziüberfall auf Leipzig-Connewitz beteiligt. Als dies Ende 2016 publik wurde, entließ das “Siam Gym” ihn, nur um ihn zwei Jahre später wieder einzustellen. Hier trainieren u.a. Odin Petzold und Andre Rummelt, die auch bei “Ostdeutschland kämpft” 2018 auf der Matte standen. Für “Ostdeutschland kämpft” 2013 hatte das Gym auch Tickets verkauft. Auch Neonazis wie Paul Günther aus Wurzen sind oder waren im “Siam Gym” gern gesehen. Der Vereinsvorsitzende Henry Emich ist in der bereits erwähnten “Thor-Steinar”-Kundendatenbank zu finden.

Die “Hells Angels Leipzig” hatten sich im Jahr 2016 offiziell aufgelöst, mutmaßlich um einem Verbot oder staatlicher Repression zuvorzukommen, nachdem eines ihrer Mitglieder ein Mitglied der “United Tribuns” in der Leipziger Eisenbahnstraße erschossen hatte. Drei weitere hatten danach auf den Sterbenden eingetreten. Die vier Mitglieder der “Hells Angels”, darunter ihr Leipziger Präsident Marcus Matz, wurden dafür im Jahr 2019 zu lebenslanger Haft verurteilt. Doch die Geschäfte gehen weiter: Matz war bis zu seinem zeitweiligen Untertauchen im Jahr 2017 Geschäftsführer der “Wasserturm GmbH”, die heute den “Pandora Nightclub” bzw. “Pandora Apartments” in der Dessauer Straße 8 sowie das Bordell “FKK Saunaclub” in der Torgauer Straße betreibt.

Alleinige Gesellschafterin der “Wasserturm GmbH” ist wiederum die Firma, die auch die “Angels Tabledance Nachtbar” in der Dessauer Straße 24 betreibt. Dort stehen Neonazis wie Benjamin Schölzel an der Tür. Schölzel ist Mitglied des Leipziger Neonazi-Rockerclubs “Rowdys Eastside”.

Altbekannte Sponsoren und Vorverkaufsstellen

Auch bei den Sponsoren und den Vorverkaufsstellen für “Ostdeutschland kämpft” 2023 läuft vieles über persönliche Kontakte. Tickets sind, wie schon im Jahr 2018, im Kampfsportshop “Budowelt” von Alexander und Andreas Härtel, in der einschlägig bekannten “Metropolis Table Dance Lounge” und im “Bushido Sportcenter” des bereits erwähnten Marko Zschörner erhältlich, bei dem Martin Krause und zahlreiche weitere Neonazis trainieren.

Das Etablissement “Metropolis” und der “Bushido”-Kampfsportclub stehen auch als Sponsoren auf dem Plakat, zusammen mit einigen weiteren lokalen Unternehmen, die überwiegend aus dem Freundeskreis von Alexander Faust und seinen Geschäftspartnern stammen dürften. Darunter etwa das Tattoostudio “BEKÖ Art”, die Bowlingbahn Markkleeberg oder das Fuhrunternehmen “Leutzscher Autocenter”, dessen LKWs in Frakturschrift beschriftet sind. Über den Schkeuditzer Unternehmer Mario Walta dürften die Logos von “Indian Motorcycle Leipzig” und “Zero Motorcycles” auf dem Plakat gelandet sein. Hinter dem Logo “Trapezprofile Deutschland” steht die “On Spot Service GmbH” des Kampfsportlers Stefan Maly, der 2016 im “Bushido Fightclub” angetreten war.

Was ist zu erwarten?

Am 5. Februar 2023 im SAX Dölzig: Neonazis, Hooligans und Möchtegern-Hooligans im Publikum, dazu Leuten aus dem Rotlichtmilieu und solche, die es gern wären. Möglicherweise auch “HooNaRa”-Rufe, wenn Martin Krause aus dem Ring steigt, wie es schon bei einer Veranstaltung in Berlin im November 2016 geschehen war.

Und abseits der Großraumdisco am Stadtrand? Da braucht es eine klare Kante gegen rechte Hooligans am Einlass, gegen Neonazis im Kampfsport, und gegen die organisierte Ausbeutung von Menschen unter dem Deckmantel von Motorradclubs und Rotlicht-Attitüde. Eine klare Kante, die insbesondere die Red Bull Arena, Heimstätte des Bundesliga-Fußballvereins RB Leipzig, zeigen sollte, die “BR Events” trotz Kritik von Fans bis heute als Sicherheitsdienstleister beauftragt.


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