Das sind die „Legida“-Organisatoren

Legida-Versammlungsleiter Silvio Rösler, Neonazi Thomas Gerlach.

Hinter dem am 12. Januar 2015 geplanten Rassistenmarsch „Legida“ stehen zwei Leipziger aus der Fußballfanszene: Marco Prager ist Anmelder der Demonstration, Silvio Rösler wurde als Versammlungsleiter benannt. Die Demonstration soll dem Vernehmen nach am Sportforum beginnen und unter anderem durchs Waldstraßenviertel führen.

Wer sind die Organisatoren?

Prager (40) ist in der Lok-Fanszene beheimatet. Auf der Facebook-Seite des Vereins nahm er nach den teils durch Neonazis geschürten Ausschreitungen bei einem Babelsberg-Spiel die Fangruppe „Scenario Lok“ in Schutz.

Die Gruppe galt bis zu ihrer kürzlichen Scheinauflösung als eine der vier großen Fangruppen in Sachsen, die der Neonaziszene nahe stehen. Auffällig: Anhänger zweier weiterer Fangruppen aus diesem Spektrum, die „Hooligans Elbflorenz“ und „Faust des Ostens“, unterstützen die Dresdner Pegida-Märsche („Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“) und damit das direkte Legida-Vorbild.

Rösler (51) war zeitweise in der Leutzscher SGLL-Fanszene aktiv, spielt selbst bei den Senioren von TuS Leutzsch. Im Jahr 1999 wollte er für die DSU – Reste der Partei finden sich heute bei der AfD – in den Leipziger Stadtrat einziehen. Pressestatement von damals: „Sozialhilfeempfänger müssen strenger kontrolliert werden.“ Heute ist Rösler befreundet und geschäftlich verbandelt mit dem Leipziger AfD-Aktivisten Roman Topp, ebenfalls ein gescheiterter Stadtratskandidat.

Einschlägige Interessen und Kontakte

Prager und Rösler teilen eindeutige Interessen, darunter nicht nur die Abneigung gegen RB Leipzig – sondern auch die Zustimmung zur „Bürgerinitiative Gohlis“, einer Vorfeldorganisation der NPD.

Auf der zugehörigen Facebook-Seite bezeichnete Rösler den Leipziger Oberbürgermeister Jung als „erbärmliche Gestalt“ und „gesichtslosen Windbeutel“. Anlass war Jungs Weigerung, von der NPD gesammelte Unterschriften gegen einen geplanten Moscheebau entgegen zu nehmen.

Aufschlussreich ist auch Röslers nicht nur virtueller Freundeskreis: Thomas Gerlach (Spitzname „Ace“) gehört ebenso dazu wie Siegfried Däbritz. Der eine ist ein bundesweit bekannter Neonazi aus Thüringen, der andere ein aus Meißen stammender Mitorganisator und „Security-Chef“ von Pegida. Auch bei HoGeSa soll Däbritz mitgemischt haben.


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