Haffton: Tontechnik auch für Neonazis

Die Firma Haffton GbR aus Mönkebude im Landkreis Vorpommern-Greifswald stellt sich als kleines lokales Unternehmen für Veranstaltungstechnik dar. Neben Stadt- und Dorffesten listen die Geschäftsführer Tina und Mike Borchert auf ihrer derzeit nicht verfügbaren Webseite auch namhafte Künstler wie Chris Roberts, Michael Wendler und Peter Schilling als Referenzen auf. Ein Standbein verschweigen die UnternehmerInnen aber: die Beschallung diverser Neonazi-Veranstaltungen.

Haffton-Firmenfahrzeug am 8. Dezember 2012 vor dem ehemaligen Gasthof Staupitz während eines Nazi-Konzerts.

So stand das Firmenfahrzeug, ein weißer VW LT mit UER-Kennzeichen, am Abend des 8. Dezember 2012 vor dem ehemaligen Gasthof im Torgauer Ortsteil Staupitz (Landkreis Nordsachsen). Dort finden seit einigen Jahren Neonazikonzerte statt, in jener Nacht traten die Nazibands “Faustrecht”, “Verboten”, “Steelcapped Strength” und “Projekt Vril” auf.

Haffton-Firmenfahrzeug am 29. September 2012 gegenüber des “Deutsche Stimme”-Verlags in Riesa kurz vor Beginn eines Nazi-Konzerts.

Offenkundig für die Tontechnik verantwortlich war “Haffton” auch bei einem Konzert des NPD-nahen “Deutsche Stimme”-Verlags am 29. September 2012. Auf dem Verlagsgrundstück im sächsischen Riesa spielten die Rechtsrockbands “Exzess”, “Sachsonia”, “Words of Anger” und als Headliner “Die Lunikoff Verschwörung”. Letztere hatte der Berliner Nazi Michael Regener im Jahr 2003 gegründet, während seine Band “Landser” als kriminelle Vereinigung eingestuft und verboten wurde.

Haffton-Firmenfahrzeug mit abgeklebter Beschriftung am 6. Juli 2013 bei der NPD-Rechtsrockveranstaltung “Rock für Deutschland” in Gera.

Im Jahr 2013 war “Haffton” beim “Rock für Deutschland” in Gera vor Ort. Dort trugen die Tontechniker größtenteils T-Shirts des Neonazi-Netzwerks “Freies Pommern”. Abermals stand “Die Lunikoff Verschwörung” auf dem Programm, außerdem “Stimme der Vergeltung”, “Exzess”, “Frontfeuer” und “Sachsenblut”.

Impressum der derzeit nicht verfügbaren Webseite haffton.de (Screenshot von 2013).

Insbesondere junge Menschen sind empfänglich für neonazistische Hassmusik, diese dient oft als “Einstiegsdroge” in die Naziszene. “Haffton” hat offenbar kein Problem damit – oder steht dieser menschenverachtenden Szene selbst nahe.

Referenzen der derzeit nicht verfügbaren Webseite haffton.de (Screenshot von 2013).


Text zugesandt von: Jessika Keller