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 Camp und Aktionstage vom 30.8. bis 4.9.2022 in Kassel

Seit dem neusten Angriffskrieg von Russlan dauf die Ukraine spricht Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) von einer „Zeitenwende“, dessen Konsequenzen wir uns noch nicht ausmalen können. Aber eine Zeitenwende scheint klar: Hin zu Aufrüstung, neuen Feindbildern und Krieg als neues Zentrum bundesdeutscher Außenpolitik.

Wer jedoch profitiert davon? Der Konzern Rheinmetall, der am Krieg sein Geld verdient, liegt direkt vor unserer Haustür: in Kassel. Es ist an uns, aktiv zu werden und Rheinmetall gemeinsam zu entwaffnen!

Wir wollen Generationen und Initiativen der letzten Wochen aus den Bereichen Klimagerechtigkeit, Geflüchteten-Unterstützung, Friedensbewegung, Feminismus und Antifa zusammenzubringen und eine längerfristigen Bewegung gegen Militarismus und Aufrüstung in Deutschland aufbauen.

Aktionstag Rheinmetall entwaffnen in Göttingen
20.08.22 | 11 - 15 Uhr | Markt/Gänseliesel
ab 15 Uhr antimilitaristischer Stadtrundgang

 »Rheinmetall entwaffnen!«
Aktionswoche und Camp in Kassel
30.8. bis 4.9.2022

Desertieren: Damals, heute, immer!
Workshop und Aktion der A.L.I. im Kontext der Rheinmetall entwaffnen Camp und Aktionstage in Kassel

+++ Offenes Vernetzungstreffen Rheinmetall entwaffnen Göttingen +++ Infoveranstaltungen in der Region +++

Faltblatt Nie Wieder Krieg! Frieden schaffen wir nur selber! (pdf)

Aufruf Kassel entwaffnen ist (k)eine Kunst (pdf)


Desertieren: Damals, heute, immer!
Workshop und Aktion der A.L.I. im Kontext der "Rheinmetall entwaffnen!" Camp und Aktionstage in Kassel

Referent:in: A.L.I. (Antifaschistische Linke International) und Iranische Genossen
Mittwoch 31.8., 16:40 U
hr

Desertieren, „Fahnenflucht“ oder die „Feigheit vor dem Feind“ wird auch heute noch in allen Armeen als Straftat verfolgt. Die Friedensbewegung konnte in den 1980er Jahren die Deserteur*innen der Wehrmacht in ein neues Licht rücken. Doch was ist die Sicht auf die Vielen, die sich in späteren Kriegen dem Töten und Sterben entzogen haben?
Und was können wir heute, in Zeiten einer neuen deutschen Militarisierung, von jenen lernen, die nicht den „soldatischen Heldentod fürs Vaterland“ sterben woll(t)en?

Wir als eine linke iranische Gruppe sprechen mit euch in diesen Workshop darüber, wie wir uns damals gegen nationalistischen Krieg stellten, trotz Festnahmen und Hinrichtungen. Dementgegen haben wir soziale Kämpfe wie Hausbesetzungen und Klassenkämpfe gestärkt. Wir haben damals Fluchtwege geschaffen und Deserteure unterstützt. Wir stellen uns alle in diesen Worshop die Frage: Welche Aufgabe haben wir als linke Revolutionäre in Zeiten von militärischen Mobilmachung und Kriegspropaganda?

In diesem Workshop setzen wir uns mit dem Thema Desertation auseinander und bereiten eine gemeinsame Aktion gegen Aufrüstung und Soldatentum für den Donnerstagvormittag (01.09.22) vor

 

Bilder und Dokumente zur Aktion zum Thema Desertieren:

 

Diese und weitere Bilder bei Flickr Nico Kuhn

Mappe mit den Geschichten der Kasseler Deserteur*innen (pdf)

 

Wir haben heute am 1. September 2022, dem alljährlich wiederkehrenden Antikriegstag, das Kasseler „Ehrenmal an der Karlsaue“ in ein Denkmal für die Kassler Deserteure umgewidmet. Wir haben außerdem am 1. September 2022, dem alljährlich wiederkehrenden Antikriegstag hier am Rathaus eine Deserteurstafel auf. 

Dieses schauderliche, scheußliche Kriegerdenkmal an der Karlsaue diente am 01.09. für eine kurze Zeit, 77 Jahre nach Ende des Deutschen Faschismus und 2. Weltkrieges, nicht mehr den Täter*innenn des Deutschen Faschismus - sondern erzählt in verschiedene Geschichten von Kasseler Deserteur*innen. Darin zu finden sind nun Geschichten vom Mut oder der Menschlichkeit derjenigen, die sich unter Androhung hoher Strafen dem Krieg entzogen haben.

Ende der 1970er Jahre begann in Deutschland die Debatten um Denkmäler für Deserteur*innen. 1985 konnte im Kasseler Kriegerdenkmal die erste Gedenktafel für Deserteur*innen der Wehrmacht offiziell realisiert werden. Die Widmung fällt jedoch hinter die Vorschläge der damaligen Aktivist*innen zurück Die Gruppe „Visuellen Opposition“ eine Gruppe von Studierenden, Professor*innen und Künstler*innen habe 1981 eine Deserteurstafel hier am Rathaus in Kassel aufgehängt. Damit gedachten sie all jenen, die sich dem Krieg verweigert haben und auch ajj jenen, die den Krieg verweigern werden.

Die von der Stadt Kassel im Kriegerdenkmal installierten Tafel gedenkt ausschließlich den politischen Deserteur*innen, die sich dem Dienst der Wehrmacht entzogen haben.

Diese Tafel, die wir hier aufgehängt haben, schließt in anlehnugn an die Tafel von 81 alle mit ein, die sich aus menschlichen Gründen oder schlicht auf Grund des Willens zum Leben dem Krieg verweigert haben. Diese Tafel gedenkt auch explizit allen zukünftigen Kriegsdienstverweigerer*innen und zukünftigen Deserteur*innen.

Wir sagen: Es reicht nicht bei den Debatten um das Gedenken an die Deserteur*innen der Wehrmacht stehen zu bleiben. Es geht um die grundsätzliche Infragestellung jener „Tugenden“ und „heroischer“ Männerbilder, die zu Elend, Krieg und Faschismus geführt haben: Dazu gehört die Aberziehung sozialer Fähigkeiten und menschlicher Empathie, darauf basierender Härte gegen sich selbst und andere. Diese Erziehung zu Maschinen, soll dann zu Tapferkeit umgedeutet werden und mit bedingungslosem Gehorsam und autoritärer Fügung ergänzt werden. Auf dieser Grundlage wird dann versucht die eigene Verantwortung für die begangenen Grausamkeiten abzugeben.

Diese Deserteurstafel würdigt alle, die sich dem entziehen - egal ob aus politischer Haltung oder auf Grund menschlicher Fähigkeiten!

Wir haben uns erlaubt, diese Tafel von 1981 in der Übertragung auf unseren heutigen Kontext erneut abzuwandeln: Anstatt eines Nietzsche Zitates, das das Kämpfen grundsätzlich in Frage stellt, verwenden wir ein Zitat aus einem Aufruf der Auschwitz-Überlebenden und Antifaschistin Esther Bejerano, die sich im Jahr 2019 mit einem solidarischen Grußwort an antimilitaristische Aktivist*innen der Kampagne Rheinmetall entwaffnen, wendete. In diesem Grußwort fordert sie uns dazu auf, weiterhin für eine bessere und gerechtere Welt zu kämpfen:

Deutschland wurde nach 1945 nicht entmilitarisiert, wie zunächst vorgesehen. Bereits in den 50ern begann angesichts des Kalten Krieges der Wiederaufbau einer deutschen Armee als Massenarmee, der Bundeswehr. Durch diese sollte die ganze männliche Bevölkerung wehrhaft gemacht werden. Es begann ein Wiederaufbau unter Einbezug der ehemaligen faschistischen Wehrmachtsoffiziere. Kontinuitäten finden wir bis heute in den Bezügen der Bundeswehr auf die Wehrmacht: Kasernen, die nach Propaganda-Helden des Deutschen Faschismus benannt sind, Kasernen in denen immer wieder Nazi-Devotionalien auftauchen.

So wurde die neue deutsche Armee, die Bundeswehr, wieder eine Pflichtarmee, wieder als „Schule der Männer-Nation“: Hier sollten junge Kerle zu „wahren deutschen Männern“ werden; Ordnung und Gehorsam lernen. Ein Glück, dass diese Schulung der Nation durch den Widerstand zahlreicher Kriegsdienstverweigerer*innen verhindert wurde, bis im Jahr 2011 die allgemeine Wehrpflicht für Männer ausgesetzt wurde.

Die Bundeswehr, nun eine reine Berufsarmee, bleibt dennoch ein Problem: Eingesetzt in zahlreichen militärischen Einsätzen weltweit, mal zur Verteidigung deutscher Werte oder Handelswege, mal zur Sicherung von Einfluss und Ressourcen, mal zur Verhinderung von Migration über den Globus.

Doch damit nicht genug. In der Bundeswehr gibt es organisierte rechte Schattennetzwerke, wie das Hannibal-Netzwerk. Ein Zusammenhang aus organisierten Neonazis, Soldat*innen, Reservist*innen, Verfassungsschützer*innen, Kriminalpolizei und Teilen des Sondereinsatzkommandos (SEK). Ein Netzwerk, das für den Tag X den bewaffneten Umsturz vorbereitet, Anschläge plant und Todeslisten führt. Zu ihnen gehört zum Beispiel Franco Albrecht, jener Bundeswehroffizier, der sich im Jahr 2015 als syrischer Flüchtling tarnte, um als dieser Anschläge zu begehen, um so die Stimmung in Deutschland gegen Migrant*innen weiter anzuheizen.

Während noch im Jahr 2020 eine Debatte darüber geführt wurde, die Spezialeinheit der Bundeswehr KSK auf Grund ihres so offensichtlichen Neonaziproblems aufzulösen, wird im Jahr 2022 entschieden, 100 Milliarden Euro in diese von Neonazis durchsetzte Bundeswehr zu pumpen. Auch heute wieder soll die Bundeswehr rehabilitiert werden; wieder einmal soll dazu die wiedererstarkte Logik des Kalten Krieges die Begründungen liefern!


Wir sagen: Keine Ehre den Soldat*innen! Lasst uns ein Vorbild nehmen an all jenen, die damals desertierten, die in der jungen Bundesrepublik den Kriegsdienst verweigerten, die gegen den allgemeinen Kriegsdienst mobilisierten.

Auch heute, nach der Entscheidung die Bundeswehr mit weiteren 100 Milliarden Euro aufzurüsten, müssen wir den Kampf gegen die Militarisierung der deutschen Gesellschaft mit Nachdruck weiterführen!

Diese Deserteurstafel soll uns alle daran erinnern, diesen Kampf weiter zu führen!


Infoveranstaltungen in der Region Göttingen

Infoveranstaltung Rheinmetall entwaffnen! in Göttingen
23.06.22 | 19 Uhr | ZHG 001
Zentrales Hörsaal Gebäude der Uni Göttingen, Platz der Göttinger 7
Veranstaltung im Rahmen der Vortragsreihe: GEGEN DIE LOGIK VON KRIEG UND GRENZREGIME des Bündnis für offene Grenzen Göttingen

 

Infoveranstaltung Rheimetall entwaffnen! in Witzenhausen
30.06.22 | weitere Infos folgen

 


 

Offenes Vernetzungstreffen Rheinmetall entwaffnen Göttingen

Montag, 13.06.22 und 20.06.22 im AStA, Goßlerstraße 16, weitere Termine folgen!

Bei Interesse meldet euch unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Diesen Sommer findet in Kassel die internationale Kunstausstellung Documenta statt. Die Bühne soll auch von Rheinmetall Entwaffnen (RME) genutzt werden, um die lokale Rüstungsindustrie sowie die Kriegstreiberei und Klimazerstörung anzuprangern und zu stören. Dafür organisiert RME ein Aktions-Camp vom 30. August bis zum 4. September 2022.

Wir wollen euch alle/dich zu einem offenen Treffen einladen, auf dem wir darüber reden können, wie wir aus Göttingen heraus zu Antimilitarismus und Klima im Rahmen von RME arbeiten, mobilisieren und informieren können.

Für Informationen zur Geschichte der Rüstungsindustrie in Kassel könnt ihr hier reinschauen: https://rheinmetallentwaffnen.noblogs.org/hintergrund/

 


»Rheinmetall entwaffnen Aktionstag in Göttingen«

20.08.22 | 11 - 15 Uhr | Markt/ Gänseliesel
ab 15 Uhr antimilitaristischer Stadtrundgang 

Für Samstag, den 20.8.2022 laden wir zu einem Rheinmetall entwaffnen Aktionstag in Göttingen ein. Zwischen 11 und 15 Uhr wird die Ausstellung "Zwangsarbeit bei Rheinmetall - Wege der Erinnerung" unter freiem Himmel am Markt/Gänseliesel gezeigt, dazu gibt es Infotische und Redebeiträge. Ab 15 Uhr beginnt ein antimilitaristischer Stadtrundgang mit dem inhaltlichen Schwerpunkt "desertieren - Geschichtspolitik und Gegenwart".

 


 

»Kassel entwaffnen ist (k)eine Kunst!«
Aktionswoche und Camp in Kassel

Camp, Aktionstage und Demo gegen Krieg, Aufrüstung und
Abschottung in Kassel vom 30. August bis 4. September 2022
 

Aufruf Kassel entwaffnen ist (k)eine Kunst (pdf)

 
 
Im Kugelhagel
Die Militarisierung ist zurück. Und sie ist gekommen um zu bleiben, und um unsere Gesellschaft grundlegend zu verändern. Aufrüstung ist laut Regierungsparteien und vielen Medien die alternativlose Antwort auf die aktuellen Verhältnisse – moralisch-ethische Notwendigkeit, einziger ehrlicher Ausdruck von Solidarität. Wer sie ablehnt oder auch nur in Frage stellt, wird verunglimpft, ergreift Partei für Russland oder sei ignorant und weltfremd. Es ist wie immer: Es gibt nur noch Freund und Feind, Schwarz und Weiß, Kritik ist Verrat. Es ist nicht leicht, gegen den Krieg zu sein, sobald er tatsächlich angefangen hat. Dabei steht Militarisierung in Wirklichkeit für das, für was sie immer schon stand: Leid und Elend für große Teile der Bevölkerung.
 

Der Krieg in der Ukraine
Der russische Angriffskrieg ist ein Desaster für die Menschen in der Ukraine und auch für einen Großteil der Bevölkerung in Russland. Letztere hat am Anfang des Krieges versucht, für Frieden auf die Straße
zu gehen. Sie haben es nicht geschafft, mächtig zu werden. Wir haben es nicht geschafft, sie zu unterstützen. Statt nach Frieden wird auch hier vermehrt nach schweren Waffen gerufen. Doch um Frieden zu erreichen braucht es die Verweigerung derjenigen, deren Leben in diesem Krieg geopfert werden. Noch mehr Waffen werden dem Sterben kein Ende bereiten – der Ukraine droht ein jahrelanger Krieg, unzählige Tote sind schon jetzt zu beklagen. Die territorialen Grenzen des ukrainischen Nationalstaates um jeden Preis zu wahren, die Ukrainer*innen als Kanonenfutter im russischen Angriffskrieg zu verheizen, dies kann und wird nicht der Fluchtpunkt unserer Politik sein.
 

Aufrüstung im Zeitraffer
Die Herrschenden stellen den Ukrainekrieg als Paradigmenwechsel dar, dabei schreibt er die Entwicklung der letzten Jahrzehnte lediglich fort. Das gilt zum einen für das Gezerre um die Ukraine als geopolitische Einflusszone zwischen NATO und Russland, aber es gilt auch global: Kriege sind schon lange Alltag für Millionen Menschen auf der Welt. Je mehr sich die ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Krisen weltweit zuspitzen, desto heftiger und zahlreicher werden die militärischen Konflikte.

Die westlichen Staaten befeuern diese Entwicklung ebenso wie Russland oder China, auch wenn sie ihre Motive in anderem Gewand verschleiern. Die einen reden von der »notwendigen« Verteidigung angeblich »westlicher
Werte«, andere wie jüngst Russland handeln aus angeblicher »Notwehr«. Schlussendlich setzen sie alle ihre geopolitischen und wirtschaftlichen Interessen mit militärischen Mitteln durch – sei es in Mali, Libyen oder Rojava. Die Doppelmoral, mit der Russlands völkerrechtswidriger Angriffskrieg gegen die Ukraine verurteilt wird, während die Türkei dasselbe unkommentiert in den kurdischen Autonomiegebieten vollzieht, ist an Zynismus und
Heuchelei kaum zu überbieten.

Hier in Deutschland können uns nun angeblich nur 100 Milliarden für die Bundeswehr vor dem »Feind im Osten« bewahren. Doch so gut wie alles, was nun im Rahmen der 100 Rüstungs-Milliarden beschafft werden soll, war auch schon vor dem russischen Angriffskrieg geplant. Die Zielmarke von 2% des BIP für Aufrüstung ist schon seit 2014 im Gespräch. Der Etat des Kriegsministeriums ist seit 2014 von 32,4 auf 46,9 Milliarden Euro in 2021 gestiegen. Olaf Scholz’ »Zeitenwende« ist in Wirklichkeit ein Zeitraffer. Das Möglichkeitsfenster, das unser kollektiver Schockzustand nach dem Beginn des Krieges geöffnet hat, wurde routiniert ausgenutzt.

In den Konzernzentralen der Rüstungskonzerne knallen derweil die Champagnerkorken, die Aktienkurse explodieren. Sie wissen: ihr Profit geht weit über den ökonomischen hinaus. Die Hauptprofiteure von Kriegen – verantwortlich für Hunger, Elend und Tod – werden zu „sozial nachhaltigen“ Garanten von Freiheit und Sicherheit.
 

Militarisierung
Militarisierung greift tief in unsere Gesellschaft ein. Sie kann dabei ans Patriarchat anschließen.Männer werden in eine kämpfende »heroische« Rolle an der Front gezwungen, Frauen in eine schutzbedürftige, bemitleidenswerte Position gedrängt. Der ukrainische Staat macht dies zur Staatsdoktrin, indem er Deserteure oder Kriegsdienstverweigerern die Ausreise verweigert oder sie in den Knast steckt.

Wer aus der Ukraine fliehen darf, wird in der EU willkommen geheißen. Solange es sich um weiße Menschen handelt, die in die Geschlechternormen passen. Alle anderen erleben an den Außengrenzen nach wie vor Drangsalierung, illegale Push-Backs, Lebensgefahr. Ebenso wie alle anderen, die vor den „falschen Kriegen“ geflohen sind. Die in Internierungslagern sitzen, an Grenzen erfrieren, im Mittelmeer ertrinken.
 
Und auch der Ausbruch aus der fossilen Ökonomie rückt in weite Ferne - er wird der Logik der sich verschärfenden Konkurrenz geopfert. Fracking in Deutschland und Flüssiggas aus den Diktaturen des Nahen Ostens, Wiederanlaufen von Kohlekraftwerken und die Verlängerung der AKW-Laufzeiten – nichts ist derzeit undenkbar.
 
 
Unser Widerstand
Als Internationalist*innen und Antimilitarist*innen stehen wir solidarisch an der Seite derer, die sich gegen Kriege auflehnen – die sabotieren, desertieren, sich entziehen. Wir kämpfen mit denen, die ihren Kriegsherren die Gefolgschaft verweigern. Solidarität bedeutet die kriegstreiberische Hetze zurückzuweisen und zu erkennen, dass unsere Verbündeten jenseits der Fronten stehen. Die Grenze verläuft noch immer zwischen oben und unten. Wir sind nicht allein. Unsere Genoss*innen sind in Italien, Südafrika, Australien, in Russ-
land und auch in der Ukraine. Wir sind viele, und wir sind vielfältig. Wir sind die Kurdistan-Solidarität, wir sind der Kampf gegen die Grenzregime, wir sind Gewerkschaftler*innen, wir sind die Klimagerechtigkeitsbewegung, wir sind Feministinnen und Pazifist*innen. Der Kampf gegen Militarisierung eint uns, denn sie bedroht uns alle. Lasst uns in dieser widerständigen Vielfalt zusammenkommen – lasst uns gemeinsam leben, lernen und kämpfen.

Wir rufen euch auf, vom 30.08. bis 04.09.2022 zu Camp, Aktionstagen und Demonstration nach Kassel zu kommen. In einer Zeit, die durch die Documenta15 – die weltweit größte Ausstellung moderner Kunst – geprägt ist. Die Welt beobachtet und besucht diese Stadt. Und sie soll unseren Widerstand sehen.
Die Kriege dieser Welt müssen so schnell wie möglich beendet werden. Wir stellen uns gegen Militarisierung und Aufrüstung. Wir brauchen 100 Milliarden Euro für Gesundheit, Bildung und den ökologischen Wandel, anstatt sie der Rüstungsindustrie in den Arsch zu schieben. Wir wollen raus aus dem globalen kapitalistischen System, das so viele Katastrophen, Krisen und Kriege mit sich bringt.

Wir rufen euch auf:
Kommt zum Camp mit Aktionstagen vom 30. August bis 4. September in die Goetheanlage in Kassel
Entert mit uns die Rüstungsproduktion in Kassel am 2. September
Kommt zur Demonstration am Samstag, 3. September um 13 Uhr am Hauptbahnhof Kassel

Rheinmetall Entwaffnen, Juni 2022
 
 
 
 

 

Bottom Line