Gedenkkundgebung an das Massaker in Sengal

Freitag, 03.08.2018 um 16 Uhr am Gänseliesel

Am 03. August 2014 überfiel der sogenannte Islamische Staat (IS) Şengal im Nordirak. Die dort lebenden ÊzidInnen wurden brutal gefoltert und systematisch ermordet, êzdische Frauen und Mädchen wurden vergewaltigt und als Sklavinnen verkauft, Jungen wurden zwangsrekrutiert. Noch bevor der Angriff begann, flohen die Peşmerga, die eigentlich für den Schutz der Bevölkerung verantwortlich gewesen wären, und überließen sie den dschihadistischen Banden. Viele konnten sich in das Sindşar Gebirge retten, wo sie in der Hitze und ohne Wasser ausharrend schließlich von den HPG, der Guerilla der PKK befreit wurden.

Als Reaktion auf diese Erfahrung begannen sie mit der Unterstützung der Guerilla eigene Selbstverteidigungseinheiten und autonome Strukturen nach dem Vorbild des Demokratischen Konföderalismus aufzubauen. Vor allem Frauen führen diesen Prozess der Selbstorganisierung als Antwort auf den Genozid und Feminizid an.

Viele ÊzidInnen aus Şengal sind in den Kanton Êfrin der Demokratischen Föderation Nordsyrien geflohen. Ende Januar 2018 griffen die türkische Armee und dschihadistische Milizen, die sich aus dem in Raqqa geschlagenen IS zusammensetzen, Êfrin an. Auch deutsche Panzer rollten gegen den Kanton, der Schutz für viele bot, die vor dem IS fliehen mussten. Deutschland ist mitverantwortlich für diese Invasion und dass Menschen, unter anderen die ÊzidInnen aus Şengal, erneut fliehen mussten, als die Stadt im März feindlich besetzt wurde.

Die kurdische Frauenbewegung Tevgera Jinên Azad (TJA) ruft für den 03. August zum internationalen Aktionstag gegen Feminizid auf.

Kommt zur Kundgebung am Gänseliesel in Erinnerung an den Überfall des IS auf Şengal, gegen Feminizid und gegen den andauernden Krieg in Kurdistan und die deutsche Kriegsbeteiligung.

03. August 2018 | 16 Uhr | Gänseliesel | Göttingen

Frauen die kämpfen sind Frauen die Leben!

Hoch die internationale Solidarität!