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71. Jahrestag der Befreiung vom deutschen Faschismus

Nie wieder Faschismus! Nie wieder Krieg!

Anläslich des Jahrestages der Befreiung vom deutschen Faschismus fand am Sonntag, den 8. Mai 2016 in Göttingen ein antifaschistisches Kulturfest statt. Das politische Begleitprogramm "Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg" setzte sich zuvor mit der Perspektive der Menschen des globalen Südens auf Kolonialismus, Faschismus, Krieg und Befreiungskämpfe auseinander. Das Fortwirken dieser Geschichte in den Krisen und Kriegen der Gegenwart spannt einen Bogen zwischen antifaschistischer Erinnerungskultur und einer gemeinsamen Feier mit Refugees am 8. Mai 2016.

Auf der Internetseite des Göttinger Tageblatts findet sich eine Bildergalerie, die die großartige Stimmung dieses gelungenen Festes wiedergibt.

ab 12 Uhr | antifaschistisches Kulturfest | Refugees Welcome!

mit Volxküche, Musik, Kinderprogramm und InfoständenWochenmarktplatz
Wochenmarktplatz | Hospitalstraße | Göttingen


ab 13 Uhr | Konzert

mit Old Heroes Die, Fisco, ContraReal, NH3, COR
Junges Theater | Hospitalstraße 6 | Göttingen
VVK: Groovy und Roter Buchladen


Hintergrundinfos | Geschichte und Erinnerungskultur | 3www2

Plakat | mehrsprachiges Faltblatt


8. Mai 2016

71. Jahrestag der Befreiung vom deutschen Faschismus

Nie wieder Faschismus! Nie wieder Krieg!

Als die faschistische Wehrmacht am 8. Mai 1945 kapitulieren musste, war dies für all jene Menschen, deren Länder von den Deutschen besetzt und mit unvorstellbarem Terror überzogen worden waren, ein Tag der Freude und Befreiung. Der deutsche Faschismus war besiegt, und die Shoah hatte ein Ende. Für die Menschen in den KZs oder in den Folterkellern der Nazis markiert der 8. Mai 1945 das Überleben und den Sieg über die von den Nazis beschlossene Vernichtung. Für hunderttausende ZwangsarbeiterInnen in den Arbeitslagern deutscher Unternehmen endete ihre brutale Ausbeutung. Allein in Göttingen und Umgebung wurden über 20.000 ZwangsarbeiterInnen mit dem Vormarsch der alliierten Truppen befreit. Dieser Tag ist ein Grund zum Feiern - damals wie heute! Er markiert ein symbolisches Datum.
Darüber hinaus gilt es auf Kontinuitäten hinzuweisen und das Blickfeld zu erweitern. Denn für den Großteil der Weltbevölkerung endete der II. Weltkrieg erst mit dem Sieg über die japanischen Faschisten am 2. September 1945. Für die Menschen in den ehemaligen Kolonien folgte nun in diesem Machtvakuum unmittelbar der Versuch der imperialistischen Staaten, koloniale Ordnung wieder herzustellen. Vielfach wirken diese historischen Konstellationen in den Krisen und Kriegen der Gegenwart fort.

Wenn wir am 8. Mai 2016 gemeinsam feiern, fragen wir zugleich auch: Was ist von den Lehren und Appellen der Opfergruppen und der antifaschistischen WiderstandskämpferInnen geblieben? Das Asylrecht wurde erst kürzlich ein weiteres Mal zur Unkenntlichkeit verändert. Deutschland profitiert von den Verwerfungen auf der Welt und führt selber an zahlreichen Fronten Krieg. Blanker Rassismus und Chauvinismus greifen hierzulande um sich.

Dem entgegen stel­len wir 71 Jahre nach dem deutschen Faschismus unser "Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus!"

8. Mai 2016 | Göttingen

ab 12 Uhr | antifaschistisches Kulturfest | Refugees Welcome!
mit Volxküche, Musik, Kinderprogramm und InfoständenWochenmarktplatz
Wochenmarktplatz | Hospitalstraße | Göttingen

ab 13 Uhr | Konzert
mit Old Heroes Die, Fisco, ContraReal, NH3, COR
Junges Theater | Hospitalstraße 6 | Göttingen
VVK: Groovy und Roter Buchladen


Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg

Ausstellung, Film und Veranstaltung
our house OM10, altes DGB-Gewerkschaftshaus, Obere-Masch-Straße 10, Göttingen

18.4. bis 6.5.2016, Ausstellung
Die kleine A2-Version für 3 Wochen in den Räumen der OM10, Führungen nach Anmeldung.

Freitag, 6.5.2016, 18.00 Uhr, Film
Die Massaker von Sétif – Ein anderer 8. Mai
Originaltitel: Les Massacres de Sétif, un certain 8. Mai 1945
Frankreich 2003, Regie: Mehdi Lallaoui/Bernard Langlois,
Dokumentation, 53 Minuten, Originalfassung mit deutschen Untertiteln

Freitag, 6.5.2016, 19.30 Uhr, Veranstaltung mit Karl Rössel (Köln)

Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg

 

Als die faschistische Wehrmacht am 8. Mai 1945 kapitulieren musste, war dies für all jene Menschen, deren Länder von den Deutschen besetzt und mit unvorstellbarem Terror überzogen worden waren, ein Tag der Freude und Befreiung. Der deutsche Faschismus war besiegt, und die Shoah hatte ein Ende. Für die Menschen in den KZs oder in den Folterkellern der Nazis markiert der 8. Mai 1945 das Überleben und den Sieg über die von den Nazis beschlossene Vernichtung. Für hunderttausende ZwangsarbeiterInnen in den Arbeitslagern deutscher Unternehmen endete ihre brutale Ausbeutung. Allein in Göttingen und Umgebung wurden über 20.000 ZwangsarbeiterInnen mit dem Vormarsch der alliierten Truppen befreit. Dieser Tag ist ein Grund zum Feiern – damals wie heute! Er markiert ein symbolisches Datum.

Darüber hinaus gilt es auf Kontinuitäten hinzuweisen und das Blickfeld zu erweitern. Denn für den Großteil der Weltbevölkerung endete der II. Weltkrieg erst mit dem Sieg über die japanischen Faschisten am 2. September 1945. Für die Menschen in den ehemaligen Kolonien folgte nun in diesem Machtvakuum unmittelbar der Versuch der imperialistischen Staaten, koloniale Ordnung wieder herzustellen. Vielfach wirken diese historischen Konstellationen in den Krisen und Kriegen der Gegenwart fort.

Wenn wir am 8. Mai 2016 gemeinsam feiern, fragen wir zugleich auch: Was ist von den Lehren und Appellen der Opfergruppen und der antifaschistischen WiderstandskämpferInnen geblieben? Das Asylrecht wurde erst kürzlich ein weiteres Mal zur Unkenntlichkeit verändert. Deutschland profitiert von den Verwerfungen auf der Welt und führt selber an zahlreichen Fronten Krieg. Blanker Rassismus und Chauvinismus greifen hierzulande um sich.

Dem entgegen stel­len wir 71 Jahre nach dem deutschen Faschismus unser „Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus!“

Bottom Line