Demonstration am 03.10.2019 in Göttingen

Demo 3. OktoberAm 3. Oktober jährt sich die „"Wiedervereinigung"“ zum 29. Mal: Die Herrschenden werden die Einverleibung der DDR als Sieg des kapitalistischen Westens feiern, gewürzt mit genug Nationalismus, um die Bevölkerung mitzunehmen.
Die politische Lage in Deutschland ist besorgniserregend: Neonazis legen Todeslisten an, der Polizeistaat wird ausgebaut und Reaktionäre bekämpfen die Selbstbestimmungsrechte der Frauen*. Der deutsche Staat faschisiert sich, auch ohne dass Faschisten an der Regierung sind.

Aber der Widerstand lebt: Organisiert in vielfältigen linken Bewegungen, kämpfen wir kreativ und entschlossen für unsere Zukunft:

Ende Gelände, Hambi und fridays for future versetzen die Kohleindustrie in Angst und Schrecken. Gut so!


Weltweit streiken zehntausende Frauen gegen das Patriarchat!
Rüstungsgüter werden in Brand gesetzt und Waffenlieferungen blockiert. War starts here!
Neonazis haben in Göttingen nach wie vor nichts zu suchen: Flächendeckendes Hausverbot in Kneipen, Outings und eine antifaschistischen Hausdurchsuchung haben den Neonazis in Göttingen Einhalt geboten!
Die „Anti-Abschiebe-Industrie“ wehrt sich gegen die Abschiebemaschinerie von Seehofer und Co.: Wir tragen als Zeichen der Solidarität orangene Warnwesten, verstecken Menschen oder gehen illegal über Grenzen!Diesen vielfältigen Widerstand wollen wir am 3.10. gemeinsam in Göttingen auf die Straße tragen.

Für eine revolutionäre Bewegung!
Lasst uns das System aus den Angeln heben

03. Oktober 2019 | 14 Uhr | Platz der Synagoge/OM10 | Göttingen

Aufruf als PDF Datei in deutsch
Aufruf als PDF Datei in englisch

Kurzaufruf als PDF Datei in deutsch

Demobericht

Cube of Evil Power

Presseinfos


Imperialismus, Rassismus, Patriarchat und Kapitalismus gehen in Flammen auf

Am 3. Oktober, hat unsere Demonstration „Gemeinsam kämpfen - Für eine revolutionäre Bewegung“ mit rund 500 Teilnehmer_innen in Göttingen stattgefunden. Wir starteten um 14 Uhr vor dem antirassistischen Hausprojekt OM10, liefen durch die Innenstadt und beendeten die Demo um 16:30 Uhr vor dem JuzI. Verschiedene Bewegungen - antifaschistische, antirassistische, feministische, internationalistische und umweltbewegte - gingen gemeinsam für eine befreite Gesellschaft und gegen Repression, autoritäre Formierung und gegen den Erhalt des kapitalistischen Status Quo auf die Straße. Denn auch wenn die verschiedenen Bewegungen in ihren kämpfen Teilerfolge erzielen können, braucht es für eine radikale Veränderung eine revolutionäre Bewegung.

Bei der ersten Zwischenkundgebungen zeigten die auf der Demonstration versammelten Bewegungen praktische Solidarität: Dem bedrohten Hausprojekten Gotmar 9 und 10 wurde ein Transparent überreicht, das den Verkauf des Sparkassenviertels an den rassistischen Schalke-Manager Clemens Tönnies und seine neoliberalen Umbaupläne kritisiert. Das Hausprojekte bedankte sich für die Unterstützung und schloss sich dem Motto der Demonstration an.

Desweiteren repräsentierte ein riesiger „"Cube of Evil Powers"“ die herrschenden Zustände: Vier Seiten des Würfels stellten „"Kapitalismus und Massenkonsum"“, "„Rassismus“", "„Patriarchat"“ sowie "„Imperialismus und Krieg"“ dar. Vier Arbeiter_innen trugen den „"Herrschaftswürfel"“ und symbolisierten damit, dass diejenigen, die unter dem Status Quo leiden, gleichzeitig auch für seinen Fortbestand unerlässlich sind. Währenddessen wurden sie von zwei Vertreter_innen des herrschenden Systems geplagt: Von einer Polizistin, die für die repressive Zurechtweisung stand, und von einem „"facebook-Optimierer"“, der mit seinem Selfie-Zepter und Glitzer die Verlockungen des Neoliberalismus und der Selbstdisziplinierung verkörperte.

In Redebeiträgen wurden rassistische Hetze, neoliberaler Stadtumbau, Waffenexporte, neonazistische Strukturen in Göttingen, Kapitalismus und Umweltzerstörung kritisiert und Feminismus und historischer antifaschistischer Widerstand als hoffnungsvolle Beispiele hervorgehoben.

Dabei begehrten die Arbeiter_innen immer wieder auf und zerstörten nach und nach die vier Seiten des „"Cube of Evil Powers"“. Der Höhepunkt war die komplette Zerstörung des Würfels, der am Endpunkt der Demonstration angezündet wurde. Die Polizei beteiligte sich als Laiendarsteller und Laiendarstellerinnen an unserem Schaupiel, als sie sich schützend vor Rassimus, Patriachat, Kapitalismus und Klimazerstörung sowie Imperialismus stellte und das Feuer löschte.

Bilder von dem ganzen Spektakel folgen.


 The "Cube of Evil Power"

Unsere Demonstration wird von einem "„Cube of Evil Power“" begleitet werden, der uns seit Jahrhunderten unterdrückt und knechtet. Die Zurückdrängung und Zerschlagung dieser Herrschaft während der Demo wird einen Höhepunkt darstellen. Am Ende werden Imperialismus, Rassismus, Patriarchat und Kapitalismus der Erdboden gleich gemacht...

Erste Eindrücke des üblen Würfels findet ihr hier:

 

  

   

 

 

 

 


Aufruf: Gemeinsam Kämpfen für eine revolutionäre Bewegung!

Hier als PDF.

Antifa bleibt Handarbeit!
System Change not Climate Change!
Grenzenlose Bewegungsfreiheit für alle!
Wenn Frauen* streiken, steht die Welt still!

Am 3. Oktober jährt sich die „Wiedervereinigung“ zum 29. Mal: Die Herrschenden werden die Einverleibung der DDR als Sieg des kapitalistischen Westens feiern, gewürzt mit genug Nationalismus, um die Bevölkerung mitzunehmen. Damit wollen sie verschleiern, dass sie mit dem Ende des sozialistischen Versuchs schrittweise das letzte Stückchen „sozial“ aus der angeblich sozialen Marktwirtschaft endgültig gestrichen haben. Aber der Widerstand lebt: Organisiert in vielfältigen linken Bewegungen, kämpfen wir kreativ und entschlossen für unsere Zukunft.

Dies ist notwendiger denn je, denn parallel zum Abbau sozialer Rechte, hat die neue BRD auch in anderer Hinsicht ihre hässliche Fratze offenbart: Ein neuer deutscher Imperialismus zeigt sich in den Kriegseinsätzen der Bundeswehr, sowie in den Waffenexporten an befreundete, aber menschenfeindliche und diktatorische Regime. In Deutschland explodierte die rechte Gewalt in den 1990ern, woraus sich terroristische Gruppen wie der NSU entwickelten. Inzwischen kehrt diese Gewalt – normalisiert und legitimiert durch rechte Hetze in den Parlamenten und Medien – zurück. Der deutsche Staat selbst ist weiterhin mit gewaltbereiten Neonazis durchsetzt, was sich zuletzt am NSU 2.0 und dem Hannibal-Netzwerk gezeigt hat. Nicht nur, dass der Staat die Neonazis finanziell und organisatorisch unterstützt, auch deren Forderungen werden immer wieder aufgegriffen: Schon in den 1990ern hat eine ganz große Koalition aus CDU/CSU, SPD und FDP das Grundrecht auf Asyl faktisch abgeschafft. Der deutsche Staat verschleppt Menschen nachts aus ihren Wohnungen, isoliert sie in Lagern und schiebt sie in Länder ab, in denen ihnen Verfolgung und Tod drohen. In anderen Feldern dominiert ein reaktionärer Konservatismus: Politik und Kapital zerstören unseren Planeten, indem sie den Kohle- und Autokapitalismus erhalten. Rechte aller Couleur wälzen Sexismus auf migrantische Männer ab. Zeitgleich treten sie das Selbstbestimmungsrecht von Frauen* mit Füßen.
Um all das abzusichern, treibt die deutsche Regierung autoritäre Gesetze voran, die die Solidarität in der Bevölkerung und den linken Widerstand brechen sollen.

Antifa bleibt Handarbeit!

Plakat 3. OktoberMit dem Auffliegen des NSU, mit den Erkenntnissen über das „Hannibal-Netzwerk“ und dem Auftreten eines „NSU 2.0“ ist nur die Spitze des Eisbergs der Durchdringung der Sicherheitsorgane mit rechten Terrornetzwerken sichtbar geworden. Diese Beispiele zeigen die enge Beziehungen zwischen Neonazis, Polizei, Verfassungsschutz und Bundeswehr. Dort wird ganz konkret der Terror geplant: Unter Beteiligung von Bundeswehrsoldaten und Polizisten wurden Todeslisten von politischen Gegnern angelegt. Die staatlichen Behörden, die vorgeben „Rechtsextremismus“ zu bekämpfen, bauen die faschistische Szene auf, indem sie ihnen über V-Leute Geld und organisatorische Hilfe zukommen lassen. Die Hetze der AfD – aber auch aus den anderen Parteien – legitimiert die Gewalt auf den Straßen. Dies zeigte sich ganz konkret in Göttingen, wo zwischenzeitlich eine Neonazi-Clique ihr Unwesen trieb. Im November 2018 griffen sie nachts zwei junge Männer an und brachen dem Einen mit einer Metallstange den Kiefer. Im Februar 2019 überfielen sie eine Kneipe in Göttingen und schlugen einen Besucher zusammen. Über ihren Mentor, dem langjährigen Neonazikader Thorsten Heise, hat die Göttinger Neonazi-Clique Verbindungen zur NPD, Combat 18 und dem NSU. Immer offener schüchtern Neonazis ihre politischen Gegner ein, jagen Migrant*innen durch die Straßen oder versenden Morddrohungen. Beim ehemaligen Kassler Regierungspräsidenten Walter Lübcke setzen sie diese in die Tat um.

Erst eine antifaschistische Hausdurchsuchung und nachfolgende direkte Aktionen stoppten die Göttinger Neonazi-Clique. Denn – so anstrengend es ist – Antifaschismus bleibt weiterhin Handarbeit und muss von unten organisiert werden. Da der Staat nichts gegen Faschisten unternehmen wird, müssen wir selbst aktiv werden. Wie wirkungsvoll das sein kann, zeigt sich in Göttingen immer wieder, wenn entschlossene Antifaschist*innen die Neonazis zurückschlagen: Eine Besetzung des Bahnhofsvorplatzes, das Stören ihrer Kundgebungen, das flächendeckende Hausverbot in Kneipen, Outings, Angriffe auf ihre Autos, Äxte in ihren Wohnungstüren und das unbewohnbar Machen ihrer Wohnung haben den Neonazis Einhalt geboten.

Der Kampf um Befreiung ist international!

Während die Herrschenden innenpolitisch antifaschistischen Widerstand bekämpfen, vertreten sie eine immer offensivere Rolle Deutschlands in der Welt. Nachdem im ehemaligen Jugoslawien der erste Angriffskrieg seit dem Zweiten Weltkrieg geführt werden konnte, ist die deutsche Armee heute in vielen Staaten präsent, um deutsche Interessen mit Waffengewalt durchzusetzen. Gleichzeitig exportieren deutsche Konzerne so viele Waffen wie nie zuvor in Krisengebiete in der ganzen Welt: Rüstungskonzerne wie Rheinmetall und Thyssenkrupp, aber auch die Deutsche Bank profitieren damit von Krieg und Mord.

Der deutsche Staat exportiert Waffen entgegen der Mehrheitsmeinung in alle Welt. Manche haben das Reden satt und schreiten zur Tat: Rüstungsgüter werden in Brand gesetzt und Waffenlieferungen blockiert, damit sie anderswo keinen Schaden anrichten können. Und trotz eines neuen Höhepunktes der Kriminalisierung blüht die Solidarität mit der kurdischen Freiheitsbewegung auf. Rojava als Versuch, die befreite Gesellschaft basierend auf Frauenbefreiung, Ökologie und Basisdemokratie aufzubauen, gibt Hoffnung.

System Change not Climate Change!

Plakat 3. OktoberNicht nur unter den deutschen Waffenexporten, sondern auch unter der Klimapolitik der Industrieländer leiden große Teile der Menschheit. Noch immer sind die Interessen der Kohle- und Autoindustrie wichtiger als die Verhinderung der Klimakatastrophe. Diese zerstört die Lebensgrundlage vieler Menschen des globalen Südens – derjenigen, die am wenigsten von der Industrialisierung in Europa und Nordamerika profitiert haben. Aber auch in Deutschland zeigt der Diesel-Abgas-Skandal, dass der Profit der Autoindustrie wichtiger ist als die Gesundheit der Bevölkerung. Es mehren sich die Wetterextreme und Dürreperioden, die Folgen des Klimawandels sind auch hierzulande nicht mehr zu übersehen.

Gegen die Ignoranz und das Versagen der Herrschenden regt sich Widerstand. Die Ende-Gelände-Bewegung stört mit Aktionen des zivilen Ungehorsams den Braunkohleabbau. Im Hambacher Forst kam es zu einer Gemeinschaft aus Aktivist*innen und Anwohner*innen, die vorläufig den Wald retten konnte. Und seit Anfang des Jahres gehen jeden Freitag zahlreiche Schüler*innen weltweit auf die Straße und setzen sich für die Zukunft der Menschheit ein.

Grenzenlose Bewegungsfreiheit für alle!

Plakat 3. OktoberDie Auswirkungen der deutschen Klimapolitik und des neuen Imperialismus sind unter anderem Kriege und Fluchtbewegungen. Damit nicht genug: Die deutsche Regierung arbeitet mit Autokraten und Diktatoren zusammen, um – getarnt als „Entwicklungshilfe“ – über den ganzen Globus ein Lagersystem zur Internierung von Menschen auszubauen. Die Festung Europa wird militarisiert. Wer es bis nach Deutschland schafft, dem droht Isolation in Lagern, Ausbeutung und Entrechtung durch Illegalisierung oder die Abschiebung in Kriegsgebiete und politische Verfolgung.

Doch der selbstorganisierte Widerstand der geflüchteten Menschen und die Solidarität zahlreicher Initiativen lässt viele Abschiebungsversuche scheitern. Besonders prominent waren im letzten Jahr die Refugees aus Ellwangen, die sich der Verschleppung einer Person widersetzten. Am Oranienplatz in Berlin, am Weißekreuzplatz in Hannover und als „Lampedusa in Hamburg“ kämpfen seit vielen Jahren Menschen für ihre Rechte in Deutschland. Der Höhepunkt wurde 2015 mit dem „Sommer der Migration“ erreicht, als sich zahlreiche Menschen ihren Weg ins Zentrum Europas bahnten. Seit 2016 erleben wir einen brutalen und herben Rückschlag mit zahlreichen Gesetzesverschärfungen in Deutschland und der immer weiteren Militarisierung auf den Fluchtrouten. Trotz all dem geht unser Widerstand weiter: Zum Beispiel im Verstecken von Menschen, die von Verschleppung durch den Staat bedroht sind. Immer noch finden Menschen illegalisiert ihre Wege nach Deutschland und Europa.

Wenn Frauen* streiken, steht die Welt still!

Plakat 3. OktoberDer Staat und die Rechten wenden sich nicht nur gegen Bewegungsfreiheit. Auch Frauen* werden systematisch diskriminiert und in ihrem Selbstbestimmungsrecht über den eigenen Körper eingeschränkt. In patriarchaler Manier propagieren Reaktionäre den Schutz an weißen Frauen*, wenn es der Hetze gegen Migranten nutzt. In diesen widerlich, paternalistischen Schutzallüren machen sie den Besitzanspruch an „ihren“ Frauen deutlich. Zeitgleich hetzen sie gegen all jene, die nicht in das von ihnen gedachte Frauenbild passen: geflüchtete Frauen*, Transgender oder Lesben. Sie trampeln auf dem Selbstbestimmungsrecht von Frauen* herum. Seit einigen Jahren betreiben antifeministische Netzwerke aus Rechtskonservativen, „Maskulinisten“, Neonazis und anderen Widerlingen eine reaktionäre Ausdeutung der Abtreibungsgesetze.

Aber da tut sich was! Wir Frauen* solidarisieren uns auf der ganzen Welt. Wir denken nicht nur an uns selbst und wie wir in höhere Positionen kommen. Wir sind antirassistisch und antikapitalistisch auf der Straße. Angefangen mit Spanien, Polen, Indien, USA, Argentinien, Deutschland und zuletzt am 14. Juni in der Schweiz streiken zehntausende Frauen. Nicht nur die Ausbeutung von Frauen* ist in aller Munde, sondern auch der Angriff von „Rechts“ auf unsere Körper.

Unsere Solidarität gegen ihre Repression!

Die genannten Bewegungen – für Antifaschismus, Internationalismus, Klimagerechtigkeit, Antirassismus, Feminismus und gegen die Repression – versetzen die Herrschenden zurecht in Angst. Sie antworten darauf mit der Aufrüstung des Staates. Der Staatstrojaner und die neuen Polizeigesetze bauen den präventiven Überwachungsstaat aus. Selbst geringer Widerstand und Aktionen des zivilen Ungehorsams werden kriminalisiert. Das beste Beispiel ist der „Bullenschubserparagraph“ §113&114 StGB. Das 2017 geänderte Gesetz belegt Widerstand gegen Polizeiwillkür und -gewalt mit noch horrenderen Strafen. Auch in Göttingen geht der Staat verstärkt gegen Widerstand vor: Die Polizei führt Hausdurchsuchungen mit absurden Begründungen durch, die Göttinger „Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit“ fälscht Beweise um Linke verurteilen zu können und das Institut für Demokratieforschung bespitzelt die Linke in Göttingen für den Verfassungsschutz.

Aber auch hier regt sich Widerstand und wir lassen uns nicht einschüchtern. In Hannover gingen wir im Jahr 2018 mit 10 000 Menschen gegen das neue Polizeigesetz auf die Straße. In Göttingen begleiten wir Gerichtsprozesse. Viele Menschen sammeln Geld, um Verurteilte nicht mit den Kosten alleine zu lassen. Wir sind nicht klein zu kriegen: Trotz Polizeigewalt und immer wieder zahlreicher Anzeigen gegen Genoss*innen. Gemeinsam sind wir stark, Solidarität ist unsere Waffe!

Doch all diese Repression kann den Widerstand gegen die Herrschenden und die Auswirkungen ihrer Politik nicht brechen: Als Frauen* vernetzen wir uns auf der ganzen Welt für feministische Streiks und wir werden uns nicht länger ausbeuten, entrechten und kleinmachen lassen. In internationaler Solidarität unterstützen wir andere Bewegungen, wie zum Beispiel den Aufbau einer gerechten, freiheitlichen und ökologischen Gesellschaft in Kurdistan. Als gut vernetzte „Anti-Abschiebe-Industrie“ wehren wir uns gegen die staatliche Abschiebemaschinerie. Mehr als jede zweite Abschiebung scheitert – meist am Widerstand der Geflüchteten. Als Klimabewegung kämpfen wir erfolgreich mit den Anwohner*innen für den Erhalt des Hambacher Forsts. Mit Baggerbesetzungen und Schienenblockaden stören wir die Kohleindustrie und mit Schulstreiks fordern wir unser Recht auf eine klimagerechte Zukunft ein. Als Antifaschist*innen kämpfen wir gegen den Aufschwung der Neonazis und Reaktionären. Dort wo eine starke Antifa ist, sind die Neonazis still.

Doch solange diese Bewegungen vereinzelt kämpfen, können sie nur punktuell Erfolge erreichen: Ein Feminismus, der nicht antikapitalistisch ist, bleibt elitär. Antifaschismus, der nicht den Schulterschluss mit den Unterdrückten dieser Welt sucht, bleibt ein Abwehrkampf. Eine Ökobewegung, die nicht internationalistisch ist, erreicht wenig. All unsere Bewegungen eint die Vision einer besseren Gesellschaft. Nur gemeinsam können wir die herrschenden Verhältnisse überwinden und etwas Neues aufbauen. Lasst uns deshalb am 3. Oktober gemeinsam auf die Straße gehen.

Für eine Welt, die nicht der ausbeuterischen, zerstörerischen Logik des Kapitalismus folgt. In der die Menschen frei und gleichberechtigt leben. In der es keine Kriege und keine Staaten gibt. In der wir uns alle frei bewegen können. Der Kampf geht weiter – gegen Rassismus, Nationalismus und Faschismus! Für eine Welt, in der wir gemeinsam entscheiden, in der wir solidarisch und ökologisch wirtschaften und in der die Produktionsmittel und die Häuser uns allen gehören!

Für eine revolutionäre Bewegung!
Lasst uns gemeinsam das System aus den Angeln heben!


 Presseinfo vom 03.10.2019

Demo „Gemeinsam kämpfen - Für eine revolutionäre Bewegung“

Imperialismus, Rassismus, Patriarchat und Kapitalismus
gehen in Flammen auf

Sehr geehrte Damen und Herren,

heute, am 3. Oktober, hat unsere Demonstration „Gemeinsam kämpfen - Für eine revolutionäre Bewegung“ mit rund 500 Teilnehmer_innen in Göttingen stattgefunden. Diese startete um 14 Uhr vor dem antirassistischen Hausprojekt OM10, führte durch die Innenstadt und endete um 16:30 Uhr vor dem JuzI. Verschiedene Bewegungen - antifaschistische, antirassistische, feministische, internationalistische und umweltbewegte - gingen gemeinsam für eine befreite Gesellschaft und gegen Repression, autoritäre Formierung und gegen den Erhalt des kapitalistischen Status Quo auf die Straße.

Eine Sprecherin der A.L.I. zum Zweck der Demonstration: „Die verschiedenen Bewegungen können in ihren Kämpfen vereinzelt Teilerfolge erzielen, aber für eine radikale Veränderung braucht es eine revolutionäre Bewegung, und dafür sind wir heute auf die Straße gegangen.“

Bei der ersten Zwischenkundgebungen zeigten die auf der Demonstration versammelten Bewegungen praktische Solidarität: Dem bedrohten Hausprojekten Gotmar 9 und 10 wurde ein Transparent überreicht, das den Verkauf des Sparkassenviertels an den rassistischen Schalke-Manager Clemens Tönnies und seine neoliberalen Umbaupläne kritisiert. Das Hausprojekte bedankte sich für die Unterstützung und schloss sich dem Motto der Demonstration an.

Desweiteren repräsentierte ein riesiger „Cube of Evil Powers“ die herrschenden Zustände: Vier Seiten des Würfels stellten „Kapitalismus und Massenkonsum“, „Rassismus“, „Patriarchat“ sowie „Imperialismus und Krieg“ dar. Vier Arbeiter_innen trugen den „Herrschaftswürfel“ und symbolisierten damit, dass diejenigen, die unter dem Status Quo leiden, gleichzeitig auch für seinen Fortbestand unerlässlich sind. Währenddessen wurden sie von zwei Vertreter_innen des herrschenden Systems geplagt: Von einer Polizistin, die für die repressive Zurechtweisung stand, und von einem „facebook-Optimierer“, der mit seinem Selfie-Zepter und Glitzer die Verlockungen des Neoliberalismus und der Selbstdisziplinierung verkörperte.

Auf der Demonstration wurde in Redebeiträgen rassistische Hetze, neoliberaler Stadtumbau, Waffenexporte, neonazistische Strukturen in Göttingen, Kapitalismus und Umweltzerstörung, Feminismus und historischer antifaschistischer Widerstand angesprochen.

Immer wieder begehrten die Arbeiter_innen auf und zerstörten nach und nach die vier Seiten des „Cube of Evil Powers“. Der Höhepunkt war die komplette Zerstörung des Würfels, der am Endpunkt der Demonstration angezündet wurde. Die Polizei beteiligte sich als Laiendarsteller und Laiendarstellerinnen an unserem Schaupiel, als sie sich schützend vor Rassimus, Patriachat, Kapitalismus und Klimazerstörung sowie Imperialismus stellte und das Feuer löschte.

Für Rückfragen und weitere Informationen stehen wir gerne bereit.

Mit freundlichen Grüßen

Antifaschistische Linke International >A.L.I.<

Presseinfo vom 27.09.2019

 

Demonstration am 03.10.2019
Gemeinsam Kämpfen!

Sehr geehrte Damen und Herren,

Am 03. Oktober 2019 um 14 Uhr am Platz der Synagoge in Göttingen startet die Demonstration „Gemeinsam Kämpfen! Für eine revolutionäre Bewegung“.

Fast 30% AfD Wähler_innen in Sachsen zeigen, dass eine reaktionäre Bewegung in Deutschland im Aufbruch ist, die es sich auf die Fahnen geschrieben hat, die wenigen emanzipativen Errungenschaften der letzten fünfzig Jahre zurück zu drehen. CDU und SPD setzen dem nichts entgegen. Im Gegenteil sie streichen des letzte Stück „sozial“ aus der sogenannten sozialen Marktwirtschaft, Forderungen nach vermehrten Abschiebungen wurden längst in die Tat umgesetzt, anstatt das Klima zu retten wird die Autoindustrie hofiert und selbst das Informieren über Schwangerschaftsabbrüche wird kriminalisiert.

Dementgegen wollen wir mit dieser Demonstration sichtbar machen, dass linke Alternativen in Göttingen präsent und stark sind. Dafür rufen wir von der Klimaaktivistin, über Wohnraumprojekte, Antifas und Feminist_innen bis hin zu Geflüchteten, Seebrücken- und
Antiraaktivist_innen Menschen in Göttingen auf, sich an der Demonstration zu beteiligen. „In Göttingen gibt es so viele Menschen, die sich in verschiedenen Projekten tagtäglich für eine bessere Welt einsetzen. Es gibt gelebte linke Alternativen zum Beispiel organisiert
in Wohnprojekten oder solidarischen Kollektiven. Wenn wir alle zusammen stehen, wird die Kontur dieser besseren Gesellschaft sichtbar!“, so eine Sprecherin der Antifaschistischen Linken International.

Geplant sind aktionistische und kreative Beiträge zu den Themen Rassismus, Klimawandel, Gentrifizierung, Waffenexporte, Neonazis, Feminismus und Antifa-Geschichte. Die Demonstration wird von einem „Cube of Evil Power“ begleitet werden. Die Unterdrückung und Knechtschaft, wie sie heute in Deutschland stattfindet, wird in einem Agit Prob Stück während der gesamten Demonstration dargestellt werden. Einen Höhepunkt wird die Zerstörung dieses Herrschaft symbolisierenden „Cube of Evil Power“ am Ende der Demonstration ausmachen.

Einen von 5 Zwischenstopps wird die Demonstration in der Gotmarstraße machen. Dort wird eine Solidaritätsbotschaft an die durch den Verkauf des Sparkassengeländes in ihrem Wohnraum bedrohten Bewohner_innen übergeben werden. Seit gut einem Jahr ist bekannt, dass das Sparkassenareal in der Innenstadt zu gunsten teurer Mietwohnungen und Gastronomien umgebaut werden soll. Wenn dies gelingt, wird das zu Verdrängungen von Menschen aus der Innenstadt führen. Dementgegen wollen wir günstigen, bezahlbaren Wohnraum - für alle!

 

Bilder des „"Cube of Evil Power"“ und den Aufruf stellen wir Ihnen im Anhang zur Verfügung. Für Rückfragen und weitere Informationen stehen wir gerne bereit.

 Mit freundlichen Grüßen

Antifaschistische Linke International A.L.I.