Die Gruppe redical(m) veröffentlichte in der Zeitschrift Phase2 eine Kritik an Freiraumkämpfen innerhalb der radikalen Linken. Unsere Antwort auf diesem Text erschien am 19.12.2008 in der Göttinger Drucksache Nr.626.
„Der Kommunismus ist bis auf weiteres vertagt. Aus diesem Blickwinkel stellt sich die Forderung nach dem Freiraum als nichts anderes dar als eine Verkürzung der Forderung nach der freien Gesellschaft.“
Die Genoss_innen der redical(m) haben Recht, wenn sie behaupten, dass der Kommunismus bis auf weiteres vertagt ist. Immerhin bröckelt die radikale Linke an allen Enden, und dort wo sie aktiv ist, muss sie sich in weiten Teilen auf die Defensive einstellen. Trotz allen Einverständnisses mit der ersten Erkenntnis stellen sich zwei Fragen, die in dem Text nicht beantwortet werden. Auf welches „bis auf weiteres“ beziehen sie sich? Was ist es, was den Kommunismus wieder auf den Plan bringt und warum stellt sich „die Forderung nach dem Freiraum als nichts anderes dar als eine Verkürzung der Forderung nach einer freien Gesellschaft“?
Es sind diese Punkte an denen die Verfasser_innen in eine 1. undialektische (weil nicht entlang der immanenten Kritik) und 2. idealistische (weil sie sich auf eine abstrakte Totalität beziehen, der scheinbar jegliche Konkretion fehlt) Argumentation verstricken. Was mit diesen Punkten gemeint ist, soll hier im folgenden dargestellt werden.