Gegen den AfD-Bundesparteitag in Hannover

Gegen den AfD Bundesparteitag in HannoverAm Samstag haben 9.500 Menschen in Hannover gegen den Bundesparteitag der AfD demonstriert. Bereits ab 6:30 Uhr versammelten sich tausende Demonstrantinnen und Demonstranten in den Straßen rund um das HCC und behinderten mit Menschenblockaden die Anreise der Parteitagsteilnehmerinnen und -teilnehmer.

Der Beginn des AfD-Parteitags verzögerte sich aufgrund der Menschenblockaden um eine Stunde. Die Organisatorinnen werten das als Erfolg. Torben Hansen, Sprecher des Bündnis "Unsere Alternative heißt Solidarität":
"Wir haben uns der AfD erfolgreich in den Weg gestellt. Sie hat zu spüren gekriegt, dass Rassistinnen und Rassisten in Hannover unerwünscht sind. Gemeinsam haben wir ein entschlossenes Zeichen für mehr Solidarität und eine Welt ohne Armut und Ausgrenzung gesetzt".

Gegen Mittag versammelten sich vor dem Veranstaltungsort auf dem Theodor-Heuss Platz 9.500 Demonstrantinnen und Demonstranten.

Die gemeinsame Pressemitteilung von Unsere Alternative heisst Solidarität und Aufstehen gegen Rassismus findet ihr hier

Pressemitteilung | Aufruf


9.500 Menschen protestieren gegen den AfD-Bundesparteitag und für Solidarität

Gegen den AfD Bundesparteitag in HannoverAm Samstag haben 9.500 in Hannover gegen den Bundesparteitag der AfD demonstriert. Bereits ab 6:30 Uhr versammelten sich tausende Demonstrantinnen und Demonstranten in den Straßen rund um das HCC und behinderten mit Menschenblockaden die Anreise der Parteitagsteilnehmerinnen und -teilnehmer.
Der Beginn des AfD-Parteitags verzögerte sich aufgrund der Menschenblockaden um eine Stunde. Die Organisatorinnen werten das als Erfolg. Torben Hansen, Sprecher des Bündnis "Unsere Alternative heißt Solidarität":
"Wir haben uns der AfD erfolgreich in den Weg gestellt. Sie hat zu spüren gekriegt, dass Rassistinnen und Rassisten in Hannover unerwünscht sind. Gemeinsam haben wir ein entschlossenes Zeichen für mehr Solidarität und eine Welt ohne Armut und Ausgrenzung gesetzt".

Gegen Mittag versammelten sich vor dem Veranstaltungsort auf dem Theodor-Heuss Platz 9.500 Demonstrantinnen und Demonstranten. Darunter Marianne Wil-ke, Überlebende des Holocaust, Weyman Bennett, Antirassistischer Aktivist aus London, Annelie Buntenbach, DGB-Bundesvorstandsmitglied, Gewerkschaftsvor-sitzende und Vertreterinnen und Vertreter von SPD, Linke und Grünen.
Die anschließende Großdemonstration führte zum Georgsplatz, wo das Bündnis "Unser Hannover - bunt und solidarisch" eine Abschlusskundgebung organisiert hat. Sprecher des Bündnis Werner Preissner: "Insgesamt eine beeindruckende, bunte und friedliche Demonstration. Trotz des unverhältnismäßigen Polizeiaufgebotes, haben wir hier ein klares Zeichen gegen die AfD gesetzt. Unser Hannover bleibt bunt und solidarisch".

Alle Organisatorinnen und Organisatoren sind sich darin einig, dass der bunte, solidarische Protest gegen die AfD ein voller Erfolg war. Sie kritisieren das Vorgehen der Polizei, durch das ein AfD Gegner einen offenen Beinbruch erlitt und sofort operiert werden musste. Auch der Einsatz von Wasserwerfern gegen eine Sitzblockade wird bei Temperaturen um den Gefrierpunkt als völlig unverhältnismäßig eingestuft.

Im Hannover Congress Center (HCC) begann währenddessen mit Verzögerungen der Bundesparteitag der AfD. Nora Berneis, Sprecherin von Aufstehen gegen Rassismus: “Dass sich die AfD so sehr über unseren Protest aufregt bestätigt doch nur, dass uns die Rassisten als Bedrohung wahrnehmen. Und das ist auch gut so: dort wo es starke Proteste gegen die Rechten gibt, hat die AfD ihre schlechtesten Wahlergebnisse eingefahren. Unsere bunten Demos, Sitzblockaden, unsere Vielfalt und Solidarität ist das Beste, was wir der AfD entgegen setzen können - und das sehen die auch.”


Aufruf von Unsere Alternative heisst Solidarität

Unsere Alternative heisst Solidarität – Gegen den AfD Bundesparteitag in Hannover


Die Alternative für Deutschland will am ersten Dezemberwochenende ihren Bundesparteitag in Hannover ausrichten.

Gegen den AfD Bundesparteitag in HannoverNeu im Bundestag, kann die AfD auf noch mehr Mittel und Ressourcen zugreifen, um rassistische, nationalistische und autoritäre Positionen zu verbreiten.
Die Partei will die Erfolge sozialer Bewegungen zunichte machen und so unsere Freiheiten einschränken: Abbau von Rechten, die Erwerbstätige schützen, Kürzungen bei Sozialausgaben, Rückbau von Klimaschutzrechten, Verschärfung des Abtreibungsverbots, weitere Einschränkung von Bleibemöglichkeiten für geflüchtete Menschen, Annullierung der Ehe für Alle sowie einen reaktionären Wandel in Kultur- und Bildungspolitik. Wir wissen: Die AfD wird nicht trotz, sondern auch wegen dieser Positionen gewählt. Gleichzeitig wäre die AfD nicht so erfolgreich ohne Steilvorlagen etablierter und regierender Parteien z.B. durch rigide Asylrechtsbeschränkungen.

Auch ohne die AfD haben wir einiges an der kapitalistischen Welt, in der wir leben, auszusetzen. Die Partei nutzt die bestehenden gesellschaftlichen Missstände für sich und verschärft sie. Sie spaltet die Gesellschaft, indem sie die verantwortlich macht, die für sie nicht dazugehören: Geflüchtete und migrantische Menschen – vor allem die, die nicht sofort als „Fachkräfte“ der deutschen Wirtschaft dienen können, emanzipierte Frauen und Alleinerziehende oder alle, die nicht der heterosexuellen Norm entsprechen. Wie die Neonazis stellt sie einer vielfältigen Gesellschaft den nationalistischen, teils völkischen Einheitsbrei gegenüber. Tatsächliche soziale Widersprüche, wie die sich immer weiter öffnende Schere zwischen Arm und Reich, sollen so verdeckt werden und nicht mehr zu erkennen sein.
Diese Alternative bietet keine Lösungen. Das können wir nur selber tun. Deshalb engagieren wir uns, damit Alle unter guten Bedingungen leben können – gleichberechtigt und gemeinsam, ohne Armut und Ausgrenzung.

Wenn die AfD zu ihrem Bundesparteitag nach Hannover kommt, werden wir uns dieser Partei in den Weg stellen. Wir sind bunt und kreativ. Gemeinsam setzen wir ein deutliches Zeichen und sagen der AfD und ihren Verbündeten: „Auch hier seid ihr nicht willkommen!“
Dazu leisten wir zivilen Ungehorsam und werden den Parteitag der AfD blockieren. Später am Tag treffen wir uns auf einer gemeinsamen antifaschistischen und antirassistischen Demonstration durch die Stadt.

Wir laden alle Menschen zu unseren Aktionen ein, denn unsere Alternative heisst Solidarität.

2. Dezember 2017 - Hannover

Ab 7 Uhr: Blockaden rund um das HCC | Ab 11:30 Uhr: Gemeinsame Demonstration